Jack Glockenbach

Mein Start mit dem Vietnam-Restaurant Jack Glockenbach war zugegebenermaßen holprig. Ich war schon vor ein paar Monaten dort gewesen und ehrlich gesagt eher unzufrieden. Die Portionen waren klein und die Preise hoch, so dass ich mich zu einer eher negativen Yelp-Bewertung hinreißen ließ. Inhaber Jack reagierte aber genauso, wie man es eigentlich sollte: Er kontaktiere mich pro-aktiv, erklärte mir, woran es an dem Abend wohl gehakt hatte und lud mich ein, um eventuell einen neuen Eindruck gewinnen zu können. So was finde ich löblich muss ich sagen.

Jack hat sich dann am besagten Abend auch die Zeit genommen, ausführlich mit uns zu plaudern. Neben seiner Herkunft erzählte er uns von der Geschichte seines Restaurants und zum Beispiel davon, dass die meisten Vietnam-Lokale Namen haben, die sich die Münchner nicht merken können. Und so kam er auf die Idee für Jack Glockenbach.

Die Speisekarte ist ebenfalls recht unkonventionell. Die Gerichte haben nämlich so Namen wie I’m so beautiful oder  Ente Schatten Wok. Spezialitäten umfassen Huhn nach Großmutters Rezeptur oder eine Pho mit “geheimen Zutaten”. Eines muss man Jack lassen: Von Marketing versteht er etwas!

Die Preise sind dennoch vergleichsweise hoch. Das liegt laut Jack vor allem daran, dass er seine Leute anständig bezahle und sie daher auch schon Jahre bei ihm arbeiten. Das Lohn-Dumping einiger Mitbewerber prangert er an. Dafür – so Jack – gebe es aber in allen Kategorien von der Vorspeise bis zum Dessert auch immer eine sehr günstige Alternative auf seiner Karte. Der Mann hat für alles eine Lösung!

Wer zusätzlich sparen will, sollte sich die Happy Hour im Tageskalender anmarkern. Zwischen 17.30 Uhr und 18.30 Uhr gibt es nämlich Cocktails zum Aktionspreis. Und von 11 Uhr bis 14.30 Uhr könnt ihr für faire 6,50 Euro lunchen.

www.jack-glockenbach.de 

Thalkirchner Str. 3

Vesperia

Also Restaurants gibt’s rund um Sendling ja eine Menge. Aber mit Bars schaut es recht mau aus. Außer der Beard Bar fällt mir da nicht viel ein. Seit ein paar Monaten gibt’s jedoch das Vesperia in der Schmellerstraße. Die befindet sich praktisch genau gegenüber vom Viehhof. Daher ist die Bar auch perfekt, um die Wartezeit bis zur nächsten Biergarten-Saison zu überbrücken.

Das Konzept erinnert an eine Berliner Bar im Kreuzberg-Stil – mit schummrigem Licht und Mauerwerk als Wand, dazu recht chillige Musik. Jeden zweiten Samstagabend legt unter dem Motto „Voaglühn“ ein DJ auf. Dazu passen leckere Cocktails zum fairen Preis von 6,50 Euro.

Wie der Name Vesperia schon vermuten lässt, gibt’s aber auch ein paar Snacks. Vesper ist ja der schwäbische Ausdruck für Brotzeit. Es gibt Salate, einige Pasta-Gerichte sowie leckere Vesper-Kombis mit so lustigen Namen wie Lumpis Lieblingsvesper oder einer Platte, die nach dem Räuber Kneißl benannt ist.

Desserts stehen ebenfalls auf der Karte. Da die Vesperia direkt gegenüber vom Studentenwohnheim liegt, ist mit Anwohnerbeschwerden anscheinend kaum zu rechnen. Deswegen kann man hier herrlich lang draußen sitzen. Die Markise dämpft den Schall nach oben ab. Zudem bleibt es hier drunter auch recht lange warm. Und wenn es mal doch zu kalt wird, schmeißt das Team die Heizstrahler an.

Alles in allem ein pfiffiges Konzept, das sich hoffentlich sehr lange hält. Die Vesperia hat endlich mal das Zeug, zu einer schönen Stammkneipe im Viertel zu werden!

www.vesperia-muenchen.de

Geöffnet immer 17.30 Uhr bis Mitternacht. Am Freitag/Samstag deutlich länger. Am Sonntag ist die Location zu.

Schmellerstraße 4

Viva Maria!

Im ehemaligen Rothmund in der gleichnamigen Rothmundstraße hat vor gewisser Zeit mit dem Viva Maria! ein neuer Italiener aufgemacht. Innen drin ein bisschen Berlin-Style – außen mit einer schönen großen Terrasse. Der Service ist nett, das Essen gut und die Preise meist fair. Die Speisekarte ist recht umfangreich – vor allem bei den Pizzen gibt’s eine gute Auswahl. Nicht fehlen darf eine Auswahl an Pizza Bianca, die derzeit auch im Herkunftsland immer beliebter wird. Das ist eine Pizza ohne Tomatensoße, so ein bisschen wie Flammkuchen könnte man sagen.

Lediglich bei den Pasta-Gerichten ist die Liste recht kurz und umfasst dann auch eher Arten, die recht standardmäßig sind – darunter Pesto, Arrabiata, Carbonara und Bolognese. Aber: Es gibt eine recht spannende Tageskarte, die in Form einer Tafel an jeden Platz gebracht wird. In unserem Fall stand zum Beispiel mit Basilikum gefüllter Büffelmozzarella drauf. Als Pasta-Gericht des Tages gab es Mafaldine – Nudeln mit Pfifferlingen. Die waren sehr gut – nur der Speck bestand leider zu 90 Prozent aus Fett, so dass ich ihn aussortieren musste. Zudem standen noch ein Thunfisch-Gericht sowie ein Tagesdessert auf der Sonderkarte. Die Tagesgerichte gibt es auch als 4-Gang-Menü für 38 Euro. Mit Wein und Wasser kommt da schon ein ganz schönes Sümmchen zusammen.

Wir haben den Abend daher recht einfach gestaltet mit ein paar Oliven zum Snacken (die richtigen – keine gefärbten!), einem Pasta-Gericht sowie einem Tiramisu im Glas zum Teilen. Dazu Radler bzw. Schorlen – dann war jeder bei rund 25 Euro. Es gibt hier wie ich auf einer Kreidetafel sehen konnte auch eine Reihe von Frühstückskombis. Das macht das Viva Maria! zu einem ungewöhnlichen Italiener, denn: Am Wochenende könnt Ihr hier auch brunchen. Ebenfalls wichtig zu wissen: Am Montag ist Pizzatag. Dann gibt’s nämlich jede Variante für 6,90. Lohnt also nach der Arbeit auf eine schöne Pizza und einen Sprizz!

www.viva-maria.de

Rothmundstraße 5

Südhang

Eine lustige Mischung aus Café, Weinhandlung und Imbiss hat vor wenigen Tagen in der Valleystraße aufgemacht. Mit Manouche, Beirut Beirut, Dankl 32 und Valley’s entwickelt sich die sich zu einer richtigen kleinen Food-Meile!

Hinter dem neuen Südhang Café steckt das Ehepaar Flo und Tina. Sie hatten die Location in der Vergangenheit bereits für verschiedene Konzepte genutzt – unter anderem mit einem recht erträglichen Geschäft für marokkanische Teppiche. Da die langen Handelsreisen in den Orient dem frischgebackenen Vater Flo seinerzeit aber zu viel wurden, stellten die beiden auf eine Art Café und Laden für Verschiedenes um.

Jetzt haben sie das Ladenlokal zu einer schmucken kleinen Weinhandlung umfunktioniert, in der sie gleichzeitig Kaffee und Kuchen servieren. Die stammen von einer erfahrenen Patissière, die bereits im edlen Hotel Vier Jahreszeiten backte. Da Südhang-Mitbesitzerin Tina aus Südkorea stammt, gibt es eine recht außergewöhnliche Spezialität, die Ihr in Sendling wahrscheinlich sonst nirgends findet: Gimbap – eine Art Sushi mit Hackfleisch in der Mitte.

Wer abends auf ein Gläschen Wein vorbeischaut, kann sich in Kürze auf eine kleine “Vesperplatte” mit Schinken und Käse freuen, die die beiden zu ihren edlen Tropfen reichen. Einziger Wermutstropfen: das Südhang hat zunächst nur bis 20 Uhr auf, da die Konzession bis zehn Uhr einfach horrende teuer wäre. Geöffnet hat das Café daher immer Mittwoch bis Samstag von mittags um zwölf bis acht Uhr. Es eignet sich also gut für einen Aperitif mit anschließendem Dinner in der Umgebung, zum Beispiel im Ninh, im Kronensaal oder im Centro Español . Und wenn Ihr mal ein Mitbringsel in Form einer guten Flasche Wein für Freunde braucht, solltet Ihr ebenfalls herkommen und Euch von Flo beraten lassen!

www.suedhang-sendling.de

Valleystr. 42

Vatan Imbiss

Ich weiß nicht wieso, aber bei den meisten Döner-Läden ist der Tonfall ganz schön ruppig. Nicht anders ist das bei Vatan am Gotzinger Platz. Da der Wirt manchmal auch zu nettem Small Talk aufgelegt ist, hat mich das bisher nicht so richtig gestört. Neulich war ich mittags da und hab mal wieder die volle Grantler-Klatsche abbekommen, so dass wir fast gestritten hätten. Da hab ich mir ernsthaft überlegt, warum ich den Laden empfehlen sollte.

Nun gut: Kulinarisch mag ich Vatan echt gern. Es gibt hier nämlich nicht nur die üblichen Döner und Dürüms, sondern auch wechselnde Tagesgerichte. Die sind zwar bisschen teurer, aber eigentlich immer sehr gut. Darüber hinaus mag ich auch die Kekse und das Baklava, das man hier als Nachspeise bekommt. Nicht zuletzt ist der Cappuccino echt gut, weil die hier eine richtig gute Kaffee-Maschine haben.

Außerdem kann man hier vor allem im Sommer schön draußen sitzen. Die meisten Dönerläden sind ja eher ungemütlich und laden nicht unbedingt zum Verweilen ein. Hier dagegen kann man schön lang hocken und sich das Mittagstreiben rund um den Gotzinger Platz anschauen.

Also: Freundlichkeit hin oder – außer dem Wirt sind eigentlich alle immer recht nett – schmecken tut’s auf jeden Fall. Testet mal und bildet Euch Euer Urteil – wahrscheinlich bin ich zu dünnhäutig haha!

Vatan bei Yelp

Drei Mühlen

Zur Zeit ist ja rund um Sendling einiges im Umbruch: Erst hat der Augustiner in der Daiserstraße seinen Pächter gewechselt, dann hat der kleine Bussone die Tore geschlossen und jüngst machte auch noch meine geliebte Ennstaler Stub’n zu. Ganz klar: Die Messlatte für das, was hier nachkommt, liegt hoch.

Das Drei Mühlen in der Reifenstuelstraße bietet zwar keine steirische Küche wie der Vorgänger, könnte sich aber dennoch zu einem würdigen Nachfolger entwickeln. Was sofort auffällt: Die reduzierte Karte (stilvoll mit Holz als Vorder- und Rückseite). Die hat ihre Berechtigung. Denn außer solchen Basics wie Pommes oder Eiscreme kommt laut Wirt und Pächter Christian Kagermaier keine TK-Ware, sondern ausschließlich Frisches auf den Tisch.

Und das schmeckt man. Die Milzwurst von der Tageskarte bezieht das Restaurant zum Beispiel vom legendären Magnus Bauch am Schlachthof. Eine Kühlkette hat das Fleisch dadurch nie gesehen, denn es kommt einen äußerst kurzen Weg und kann somit sofort verarbeitet werden. Das erwähnte Tagesgericht wechselt fünf Mal pro Woche und kommt für faire 9,40 Euro als Minimenü daher. Vorweg gibt’s jeweils einen gemischten Salat und dann die jeweilige Hauptspeise. Eine große Schorle gibt’s ebenfalls dazu.

Zu den regelmäßigen Gerichten zählen zum Beispiel Wurstsalat, Schnitzel und Tafelspitz, mit dem das Team auch einen Rindfleisch-Salat in zwei verschiedenen Größen je nach Wahl kredenzt. Als Vorspeise stehen Pfannkuchen- oder Leberspätzlesuppe zur Auswahl. Salate gibt es ebenfalls – zum Beispiel mit Pute oder Pfifferlingen.

Was mir wirklich positiv auffiel: Wirt Christian ist sichtlich daran interessiert, dass das Restaurant sich bei den Gästen der Nachbarschaft etabliert und setzte sich kurzerhand dazu. So etwas schätze ich sehr und ich erlebe es leider äußerst selten bei den Gastronomen. Mindestens genauso schätzte ich die Powidltatschgerl, zu denen er mir als Dessert riet. Die sind sozusagen eine Hommage an die steirische Vorgängerwirtin und wurden in meinem Fall mit Vanille-Eis und Erdbeeren serviert. Und ich muss sagen: Die haben mich vom Hocker gehauen.

Wer die Ennstaler Stub’n kannte, wird sich bei der Einrichtung nicht groß umstellen müssen, denn die ist im Wesentlichen gleich geblieben. Lediglich ein bisschen entrümpelt wurde das Innere. Draußen kann man natürlich auch sitzen. Nur die leider immer sehr vollgeparkte Reifenstuelstraße trübt die Freude da ein bisschen – aber da kann natürlich keiner was dafür.

Wenn Ihr so wie ich ein Fan der Ennstaler Stub’n wart, schaut Euch das Drei Mühlen mal an. Ist auf alle Fälle einen Besuch wert!

Reifenstuelstraße 1

www.3muehlen.de

Wirthaus am Bavariapark

Biergärten haben ja oftmals den Nachteil, dass sie eher am Rande der Stadt liegen. Sind sie mitten drin, entpuppen sie sich entweder als schick wie zum Beispiel das Seehaus oder als touri wie etwa der China-Turm. Nett und relativ untouristisch ist dagegen der Biergarten an am Bavariapark. Wie es sich so gehört, gibt’s hier einen Bedienbereich sowie einen Bereich mit Selbstbedienung. Das Angebot reicht über Steckerlfisch, Hendl und Wurstsalat bis hin zu Crepes als Dessert. Ausgeschenkt wird Augustiner Bier für insgesamt bis zu 850 durstige Gäste.

Was ich aber hier besonders mag, ist die Location. Der Platz vor der Alten Messe ist für mich immer noch ein echter Geheimtipp in München und ein gelungenes Beispiel für einladenden urbanen Raum. Im Sommer fahren Kiddies mit dem Skateboard über den Platz, Leute sitzen außenrum und plaudern. Im Biergarten sitzt man gemütlich unter schattenspendenden Kastanienbäumen. Mit dem Rad kommt man ebenso gut hierher wie den Öffentlichen.

Und für einen kleinen Verdauungsspaziergang eignen sich der angrenzende Bavariapark oder die Theresienwiese.

Theresienhöhe 15

http://wirtshaus-am-bavariapark.com

Piccola Italia

Wer in Sendling einen guten Italiener sucht, wird bei Piccola Italia fündig. Die Pizza schmeckt mir bei Pizza Europa zwar besser, aber die Pasta-Gerichte sind sehr lecker. Die Portionen der Abendkarte sind klein aber fein, daher sollte man für ein Dinner mehrere Gänge bestellen. Starten kann man zum Beispiel mit einem cremigen Vitello Tonnato, die Nudelgerichte sind eher als Zwischengang zu verstehen.

Als Hauptgerichte gibt es eine Reihe von Fleisch- und Fischspezialitäten. Als Dessert eignen sich Klassiker wie Tiramisú oder Gelato. Wem das Piccola Italia fürs Dinner zu hochpreisig ist, der sollte hier zum Lunch an Werktagen vorbeischauen. Dann kann man nämlich nicht nur super in der Sonne sitzen, sondern auch echt feine Cucina für wenig Geld erleben. Menü 1 kostet in der Regel nur acht bis neun Euro, umfasst aber gleich drei Gänge.

Ich hatte neulich Thunfisch-Crème auf einer Art Crostini, danach ein Nudelgericht mit grünem Spargel und anschließend sogar noch ein Mini-Dessert in Form einer Zabaglione. Menü 2 beinhaltet dagegen Fleisch oder Fisch – ist aber mit zwölf bis 13 Euro immer noch einigermaßen erschwinglich. Wie es sich für eine gut sortierte Trattoria gehört, ist das Weinangebot natürlich groß.

Die Inneneinrichtung des Piccola Italia ist recht stylisch und schick – mit großflächigen Schwarz-Weiß-Bildern von Sophia Loren, einer Vespa, dem Kolosseum in Rom und weiteren Motiven, die Lust auf den nächsten Italientrip machen. Am schönsten ist es  sowieso, im Sommer draußen zu sitzen. Dann ist ein Hugo oder Aperol Spritz der perfekte Aperitif…Der Service ist meist nett, kann aber durchaus auch mal schwanken. Wir mussten neulich drei oder vier Mal nach der Rechnung fragen.

www.protutti.com

Aberlestraße 14

Wirtshaus zum Isartal

Das Wirtshaus zum Isartal ist eine Institution in Sendling und auf charmante Art fast schon ein bisschen schrullig. Dazu trägt vor allem die farbenfrohe Dekoration – nicht nur während der Faschingszeit – bei. Bekannt ist das Lokal insbesondere für seinen recht unkonventionellen Biergarten, den man von draußen an der stark befahrenen Brudermühlstraße niemals vermuten würde. Statt Kastanienbäumen und Bierbänken gehören bunte Lampen und ein plätschernder Brunnen zur Ausstattung. An Sommertagen kehren vor allem die Besucher des nahen Flaucherstrands hier noch auf ein Bier oder Schnitzel ein. Die Leser der Abendzeitung haben den Garten schon mehrmals zum besten Biergarten der Stadt gewählt – wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, dass die Gestaltung eher polarisiert. Aber das muss ja nicht unbedingt was Schlechtes sein. Die bodenständige Atmosphäre ist das absolute Gegenprogramm zur Seehaus-Schickeria und schon allein deswegen ein Gewinn für die Biergarten-Szene.

Im Winter komm ich ebenfalls gerne mal auf ein Bierchen vorbei. Für den späten Heißhunger brutzelt der Koch auch noch zu später Stunde eine frische Aus’zogene für faire 1,60 Euro. Die gefühlten 200 weiteren Gerichte kann ich an dieser Stelle nicht einmal anreißen und sie sprechen auch nicht unbedingt dafür, dass hier alles hausgemacht ist:). Zum Glück gibt es täglich eine Aktion wie zum Beispiel für Schnitzel, Burger oder Spanferkel. Auch interessant zu wissen: Im Separé des Wirtshauses gibt’s regelmäßig Jazz, Comedy und Dinner im Dunkeln. Also einfach mal auf’s Programm der Website gucken. A propos Internet: WLAN ist hier kostenlos. Und das war bereits so, als andere Gastronomen noch nicht mal auf die Idee kamen, das gratis anzubieten…Ein Pionier sozusagen.

Brudermühlstr. 2

www.wirtshaus-zum-isartal.de

Moccakult

Ich finde ja es gibt grob gesprochen drei Arten von Bäckereien: die bekannten Marken wie Müller, Zöttl und Wimmer, die Billig-Läden mit Self Service-Theke und natürlich die außergewöhnlichen Läden, die nachts um drei produzieren und auf Backmischungen und ähnlichen Firlefanz verzichten. Die zweite und dritte Gruppe haben für mich eine Daseins-Berechtigung – die erste nicht. Bei Läden wie Zöttl und Müller steht man oftmals lange an, zahlt die höchsten Preise und bekommt dennoch keine wie ich finde gute Qualität. Bei den Selbstbedienungsläden kommt zwar auch nicht gerade Bio aufs Tablett, zumindest stimmen aber aus Konsumentensicht die Preise. Und die dritte Gruppe ist zwar oftmals teurer, dafür bekommt man als Kunde aber auch eine überdurchschnittliche Qualität.

Normalerweise tendiere ich nicht dazu, einen Billo-Bäcker zu empfehlen, weil er bekannterweise nur aufbackt, dennoch statte ich dem Café Moccakult in der Thalkirchner Straße gerne mal einen Besuch ab. Zum einen finde ich hier eine riesige Auswahl mit Dingen, die ich nicht bei jedem Bäcker bekomme, darunter zum Beispiel mit Schafskäse gefüllte Böreks. Zum anderen gibt’s hier mitunter den besten Kaffee im Umkreis meiner Wohnung. Denn egal Zöttl oder Reformhaus– die meisten arbeiten mit Vollautomaten und produzieren Capuccino, der im besten Falle gerade noch neutral schmeckt. Rund um die Maschine vom Café Moccakult sieht an hektischen Tagen oftmals aus wie bei Hempels unterm Sofa, aber der Kaffee ist einfach spitze. Punkt.

Daher mag das vielleicht den einen oder anderen verwundern, dass ich Euch auf meinem Blog einen Selbstbedienungs-Bäcker ans Herz lege , aber Kaffee, Preise und Auswahl stimmen einfach. Zudem setze ich mich hier gerne mal in der Lunchpause oder am Sonntagvormittag ein halbes Stündchen rein, um in Ruhe meine Zeitung zu lesen. Probiert es aus – und sagt mir, was Ihr denkt!

Thalkirchner Straße 196

Thuy

Eines meiner Lieblingsrestaurants im Kiez ist das vietnamesische Lokal Thuy. Was erstmal so klingt wie ein großer deutscher Reisekonzern ist ein gemütliches kleines Restaurant mit ausgesprochenen Spezialitäten aus dem exotischen Land in Südostasien. Reservieren ist am Freitag und Samstag nicht verkehrt, dennoch tut Frau Thuy höchstpersönlich auch bei Spontanbesuchen ihr Bestes, um die Gäste unterzubringen. Wer das Lokal betritt, wird zunächst von einer übergroßen goldenen Buddha-Statue begrüßt.

Überhaupt ist die Einrichtung eher plüschig, was der Gemütlichkeit aber keinen Abbruch tut. Die Speisekarte umfasst alle Leckereien, für die die vietnamesische Küche bekannt ist – darunter Glücks- und Frühlingsrollen, aber auch eine Reihe von Suppen und eine Auswahl von gedämpften Teigtaschen – besser bekannt als Dim Sum (eher chinesisch). Darüber hinaus gibt’s eine lange Liste von Curry’s, lauwarmen Glasnudelsalaten mit Tofu oder Rindfleisch sowie herzhaften Gerichten aus dem Tontopf. Wer etwas experimentieren mag, sollte sich an Hauptgerichte mit Wurzeln und Blüten von Lotus wagen.

Zudem gibt es eine Reihe von Gerichten mit dünnen Reismehl-Fladen zum Selberbasteln. Wer sich erstmalig dran versucht, dem gelingen diese sicher nicht so gut wie dem fachkundigen Personal. Aber Spaß macht es dennoch. Vor allem, weil nicht nur das gewählte Fleisch und Gemüse in die kleinen Dinger reinkommen, sondern auch Glasnudeln, geröstete Zwiebeln und eine schier endlose Auswahl von Kräutern – darunter Thai-Basilikum, frischer Koriander, Betelblätter und weiteres Grünzeug. Auch als Gruppenerlebnis nur zu empfehlen!

Das Preisniveau ist bei Thuy ziemlich hoch muss ich sagen – da schlägt eine Hauptspeise schon mal mit über 20 Euro zu Buche. Und die Einrichtung ist zugegebenermaßen recht gewöhnungsbedürftig. Dennoch ist ein regelmäßiger Besuch für mich hier Pflicht. Und wer das Thuy mal ausprobieren möchte, ohne arm zu werden, sollte hier einmal mittags vorbeischauen!

Senserstr. 2

www.thuysvietnam.de

Man Versus Machine

Es gibt so Locations, über die schreiben momentan alle Blogger. Man versus Machine ist so ein Fall. Das zeigt aber auch, dass solche Läden einfach momentan begeistern. Und ich konnte mich da ehrlich gesagt auch nicht entziehen. Das Man Versus Machine in der Müllerstraße ist kein alltägliches Café. Den Kaffee mahlt und röstet das Team hier in einer überdimensionalen Riesen-Maschine selbst. Das Design der Location erinnert an entsprechende Läden in San Francisco oder Kopenhagen – da, wo die Hipster halt traditionell zuhause sind. Dass einige Mitarbeiter auch kein Deutsch sprechen, verstärkt den internationalen Effekt noch.

Der Cappuccino war mir persönlich ein bisschen zu stark und herb, aber das Ambiente hier ist einfach geil. Wir waren Samstagnachmittag dort und es braucht schon eine gehörige Portion Glück, um dann hier einen oder sogar mehrere Plätze zu ergattern. Daher geht ein Kumpel von mir auch am liebsten werktags am frühen Morgen noch vor der Arbeit, da kann er das Café so richtig genießen. Dennoch hatten wir Glück und haben bei meinem Besuch am Wochenende ein paar Sitzmöglichkeiten auf der Bank am Fenster bekommen.

Und wenngleich der Kaffee mich nicht total aus den Socken gehoben hat: Der Kuchen hat es! Lauwarmes Bananenbrot optional mit geschmolzener Butter obendraum, einfach grandios. Den Käsekuchen mit Kirschen und den Schokokuchen konnt’ ich auch probieren – genauso fein! Gerne würde ich auch mal am Sonntag auf einen Besuch vorbeikommen, aber da hat der Laden leider zu. So gut, wie die Location läuft, wird das Team aber auch an den übrigen Tagen genug Umsatz machen. Ich bin sicher, dass das Man Versus Machine künftig noch voller wird, also geht schnell hin, bevor es dann richtig schwierig wird, ein Plätzchen zu ergattern!

Müllerstraße 23

www.mvsmcoffee.com

Yol am Roecklplatz

Das Yol am Roecklplatz hat eine gewisse History. Wie ich aus der SZ gelernt hab, gab es das nämlich schon vor Jahren einmal. Dann zog krankheitsbedingt der Nachfolger Cihan ein und ein bisschen später kam der Yol dann wieder zurück. Der Yol ist eine richtig bodenständige Boaz’n, nur auf Türkisch halt. Bedienen tun zum Beispiel Iraker – und die Frau vom Wirt ist anscheinend Griechin. Dieser bunte Mix aus Ländern ist ja schon beinahe ein Garant für eine tolerante Atmosphäre. Das Publikum kommt an diesem Samstagabend tatsächlich auch, wie es die SZ ausdrückt, linksalternativ daher. Ergänzt wird es von ein paar jungen Hipstern, die der Location in dieser Kombination ein recht lässiges Flair geben.

Das Essen kann sich sehen lassen. Aber was mich noch viel mehr beeindruckt, sind die Preise. Fisch- und Grillplatte kosten jeweils nur 15 Euro. Insbesondere für den Fisch finde ich das mehr als fair. Die Platte umfasst Garnelen, Tintenfisch und noch zwei Meeresfische. Dazu gibt’s Salat. Die Grillplatte enthält ebenfalls eine kleine Salatgarnitur und dazu noch Bulgur als Beilage. Mal was anderes als Reis! Als Vorspeise entschieden wir uns für Fischrogenpaste – Tarama – und gebackenen Schafskäse. Beides recht lecker. Bei den Desserts gibt’s weniger Auswahl. Da haben wir den Klassiker Joghurt mit Honig und Nüssen gewählt. Der Schnaps danach ging aufs Haus.

Süffig und gleichzeitig günstig präsentieren sich auch die Weine. Empfehlen kann ich den Cankaya – einen Weißwein aus Anatolien für rund 15 Euro, der voll ok war. Noch billiger wäre der Retsina gewesen – da lässt die Verbindung zu Griechenland grüßen. Den gibt es schon für schlappe zehn Euro.

Abzug gibt’s lediglich beim Fladenbrot, das zu jedem Gericht gereicht wird. Das hätte der Koch vielleicht mal kurz in den Ofen schieben können, das war nämlich etwas labbrig. Befremdlich fand ich auch die eine oder andere Bemerkung des Wirts (?), der auf die Frage nach den Desserts meinte „Weiß ich doch nicht, was wir da haben. Das weiß der Kellner, aber der ist beim Rauchen.“ Ebenso seltsam war dann auch die Reaktion bei der Frage nach der Karte: „Da drüben liegt doch ein ganzer Stapel. Das ist eine Taverne, da kann man die auch selber holen.“ Mmmmmh na gut – ich hake das jetzt mal als liebenswerte Schrulligkeit ab. Aber bisschen irritiert war ich schon.

Umso cooler finde ich die Einrichtung. Mit den unverputzten Betonwänden hat das Yol ein bisschen das Flair einer Kreuzberg-Kneipe, was wiederum zum alternativen Image passt. Ansonsten erinnert es mich ein wenig an die nahegelegene Ennstaler Stub’n, die ich ja ebenfalls sehr schätze. Natürlich ist das Yol aber eine anatolische Version des Kult-Steirers. Nicht vergessen sollte ich an dieser Stelle die Außenterrasse des Yol. Die befindet sich direkt an der Ehrengutstraße mit Blick auf den Roecklplatz und vermittelt im Sommer ein großes Stück Mittelmeer-Flair. Da schmeckt das Essen gleich noch viel besser!

Gibt leider weder eine richtige Website, noch ein gescheites Facebook-Profil:

GOOGLE PLUS

Ehrengutstraße 21

The Italian Shot – Glockenbachviertel

„Coole“ Pizzaläden sprießen in München derzeit ja förmlich aus dem Boden. Leider hab ich Italian Shot jetzt erst entdeckt. Zuvor war hier der Franzose Jean de Saint Malo drin, den ich ebenfalls so lange aufgeschoben hab, bis er weg war. Das neue Restaurant kann sich sehen lassen wie ich finde. Versteckt sich relativ gut in der Holzstraße 25 und somit im Herzen des Glockenbachviertels. Die Wände sind teils weiß getäfelt und mit Holzblanken versehen, ein paar Leitungsrohre an der Decke geben der Location einen leichten Industrie-Touch.

Die Speisekarte ist übersichtlich, aber recht originell. Neben den Pizzen, die man so kennt wie etwa Capricciosa oder Salami gibt’s hier ein paar Exemplare, die man normalerweise nicht auf der Karte eines Standard-Italieners findet. So zum Beispiel die Luis Trinker (heißt wirklich so – hab mich nicht vertipp!) mit Südtiroler Speck und Bergkäse oder eine Tagespizza mit Austernpilzen und Rosmarin. Bei Pizza bin ich eher traditionell muss ich gestehen, daher hab ich mich für meinen All Time-Favourite Capricciosa mit Schinken, Oliven, Artischocken und Pilzen entschieden.

Die Größe der Pizzen ist vorbildlich, die Preise variieren je nach Wahl. Die gängigeren Exemplare kosten unter 10 Euro – die ausgefallenen der Kategorie Deluxe erreichen mit über 14 Euro in der Tat luxuriöse Preise. Geschmacklich reichte die Capricciosa nicht ganz an meine Lieblingspizza im Pizza Europa heran, war aber dennoch ein Genuss und so groß wie ein Wagenrad. Mehr Auswahl gewünscht hätte ich mir bei den Vorspeisen, da standen lediglich drei Salate auf der Karte. Einer davon war recht originell: Veganer Bohnensalat mit Thunfisch. Klingt nach Widerspruch, ist dank Fleischersatzprodukten wie Seitan (?) etc. aber durchaus machbar heutzutage.

Auch bei den Desserts ist die Liste eher übersichtlich. Da stand an jenem Freitag ausschließlich eine Panna Cotta zur Auswahl. Und das ist quasi wörtlich zu nehmen: Wir waren nämlich zu viert, konnten aber nur eine einzige ergattern, weil die anderen Exemplare im Kühlschrank wohl grade erst zubereitet und daher laut Bedienung eher zum „Trinken“ und nicht zum Löffeln waren . Geschmeckt hat sie mir, die Panna Cotta. Mit echter Vanille gemacht war sie offensichtlich allerdings nicht, was man bei solch einem angesagten Restaurant aber eigentlich schon erwarten könnte.

Mein Gesamtfazit ist positiv: Die Atmosphäre ist nett, die Bedienung war auch recht freundlich (getrennt zu zahlen stellte das Team allerdings vor leichte Herausforderungen). Das Essen war lecker und deftig, die Preise überwiegend angemessen. Ich glaub ich komm wieder! Am Wochenende ist Reservieren natürlich höchst ratsam…

www.italianshot.de

Holzstraße 25

Trattoria da Paolo

Italienische Restaurants gibt es in Sendling und Umgebung nicht zuletzt aufgrund der Großmarkthalle eine ganze Menge. Ein sardisches Lokal ist dagegen eher ungewöhnlich. Die Trattoria da Paolo liegt versteckt in der Schmied-Kochel-Straße zwischen Lindwurm- und Implerstraße. Die Einrichtung ist urig – fühlt sich ein bisschen so an wie ein gemütliches Landhaus mit allerhand Souvenirs, Bildern und Kochbüchern an der Wand und in den Regalen.

Wir waren zu viert und haben uns zu Beginn eine schöne große Vorspeisen-Platte geteilt. Vor allem die Fenchel-Salami hat uns geschmeckt – ebenso das eingelegte Gemüse und der cremige Büffel-Mozzarella. Ein wenig Abzug gibt’s für den gebackenen Fisch auf der Platte – beim nächsten Mal würde ich ausschließlich Wurst, Käse und Gemüse ordern. Bei einem früheren Besuch hatte ich statt der Platte Kaninchenleber – gebraten in einer Sesamkruste – auch sehr fein. Meine Begleitung hatte damals Tomaten, die mit einer Art Reispaste gefüllt waren – war auch ganz ok, aber nicht so lecker wie der Hase!

Als Hauptspeise hatte ich dieses Mal das, was man wohl als Spezialität Sardiniens bezeichnet – eine Nudelsorte mit dem recht unitalienischen Namen Malloreddus. Das sind kleine, gerillte Nudeln, die ein bisschen wie Schrauben geformt sind. Serviert werden sie in einer Tomatensoße mit scharfer Salsiccia-Wurst – sehr lecker und gleichzeitig eines von den günstigeren Gerichten. Wer ein bisschen mehr investieren möchte, dem empfehle ich frischen Fisch, zum Beispiel gegrillten Tintenfisch. Als Dessert hatten wir nebst Kaffee, süßem Limoncello und dem einen oder anderen Grappa eine Platte mit Semifreddo – Halbgefrorenes auf einer Art Vanillespiegel.

Was mir an diesem Laden einfach so gefällt ist, dass es ganz anders ist als die meisten “normalen” italienischen Lokale. Es ist ein ganze Spur gemütlicher, schummriger und authentischer. Wie die Einrichtung ist auch die Speisenauswahl rustikaler und macht einfach Lust auf einen Abstecher nach Sardienien. Dort war ich übrigens dank Ryanair für einen günstigen Kurztrip über den 3. Oktober. Wer jetzt schon in der Planung für eine Reise im kommenden Sommer ist, der kann sich hier inspirieren lassen: https://taste-of-sendling.de/alghero/

Schmied-Kochel-Straße 6

www.trattoriadapaolo.de

The Caribbean Embassy

Es gibt Küchen, die sind in München eher unterpräsentiert – karibische Leckerbissen gehören auf jeden Fall dazu. Freilich gibt es mit Makassar und Coco de Mer Restaurants, die sich der kreolischen Küche widmen, explizit Karibisch ist jedoch wirklich eine Marktlücke. Genau das dachte sich auch das Team rund um den Chef Winfried Gärtner der Caribbean Embassy, die vor rund neun Wochen die Pforten im Münchner Westend geöffnet hat.

Umgeben von Firmen mit insgesamt 550 Mitarbeitern, verfügt das Restaurant über ein Tagesrestaurant mit wechselnden, internationalen Gerichten, abends zieht der untere Bereich der Location all diejenigen Münchner an, die sich geschmacklich voll und ganz auf die Aromen der Karibik einlassen möchten. Das Motto wechselt dabei alle zwei Monate. Derzeit sind zum Beispiel Speisen der Antilleninsel Barbados an der Reihe, als nächstes steht die Reggae-Nation Jamaika auf der Karte. A propos Karte: Die hat hier wahrlich lehrreichen Charakter. Denn neben den exotischen Gerichten und den wechselnden Specials präsentiert sie in Form eines iPads auch noch eine detailgenaue Übersicht der Karibik, mit der sich der Gast gleich informieren kann, woher genau denn die jeweiligen Geschmacksrichtungen kommen, die er auf seiner Zunge spürt.

Und die sind in der Tat alles andere als alltäglich. Neben den zu erwartenden Zutaten wie Kokosmilch und Ananas kommen bei Chefkoch Claus Ruf allerhand exotische Gewürze, die mitunter weihnachtlich-zimtig schmecken sowie traditionelle Wurzeln und Knollen auf den Tisch. Auch die in der Region so beliebte Kochbanane darf bei der Zusammenstellung der Speisen nicht fehlen. Bei meinem Besuch habe ich kalorienbedingt darauf geachtet, die (vergleichsweise:-)) leichteren Speisen zu wählen und wurde keineswegs enttäuscht.

Los ging es mit einem Salat von Avocado und Papaya mit gegrilltem Hähnchen, gefolgt von einem Zackenbarsch auf mit Ingwer gewürzten „Chayoten“ und sogenannten Eddoballs. Als Dessert habe ich mir anschließend noch einen feinen Kokoskuchen mit Rum-Eis gegönnt. Rum gab es zum Ende des Menüs zudem in flüssiger Form. Der schmeckte aber keineswegs so scharf und beißend wie aus meinem eigenen Spirituosenschrank zu Hause, sondern überaus mild, weich und süß. Mit Rum kennt das geschulte Team sich aus und schiebt vor Bestellung ein ganzes Fass mit einer Auswahl von rund zwei Dutzend edler Tropfen herbei. Unter den Sorten gibt es die unterschiedlichsten Obst- und Gewürzrichtungen, die mich als eher Rumunerfahreren am ehesten an Portwein erinnerten.

Von der Einrichtung her kommt die Caribbean Embassy zugegebenermaßen eher kühl und keineswegs warm und karibisch rüber. Einzig und alleine eine große – nebenbei bemerkt echte – Palme sowie mehrere Flatscreens mit Bildern der jeweiligen Aktionsinsel spiegeln die Herkunftsländer der Gerichte wider. Da eine bunt-karibische Einrichtung aber schnell ins Kitschige abdriften kann, ist es mir so wie es ist lieber muss ich sagen.

Das Ambiente muss bei dieser Art von Küche auch eher elegant sein, denn ein Schnäppchen ist ein Besuch in diesem Restaurant nicht. Für einen besonderen Jahres- oder Jubiläumstag ist die Location aber eine überaus gute Idee. Und im Sommer lässt es sich auf wunderbar draußen sitzen! Gute Nachricht habe ich für alle, die beim Essen gerne auf tierische Produkte verzichten, da das Restaurant über eine große Auswahl an vegetarischen und sogar veganen Gerichten verfügt.

www.caribbean-embassy.de

Ganghoferstraße 68

Käppchen Burgergrill

Heißt das Ding jetzt Rotkäppchen- oder einfach nur Käppchen-Burgergrill? Egal – ist auf alle Fälle einen Besuch wert. Burgerläden sprießen derzeit in München ja wie Pilze aus dem Boden. Und da ich Kettengastronomie eher meide, finde ich diese Location umso spannender. Die Karte ist übersichtlich, gibt aber zumindest bei den Burgern einiges her. Klassikvarianten mit Speck und Käse sind ebenso vertreten wie die etwas ungewöhnlicheren Versionen mit Gorgonzola, Mango, Avocado oder Erdnuss/Chili.

Alle Burger werden zudem mit roten Zwiebeln, Tomate, Salat und Haus-Sauce garniert. Beim Fleisch könnt Ihr zwischen Rind, Huhn oder Rind mit Pfefferkruste wählen. Für die Vegetarier gibt es auch pflanzliche Alternativen – zum Beispiel aus Linsen. Als Beilagen könnt Ihr zwischen “Fritten” oder Kartoffelecken wählen. Als “Sides” gibt es darüber hinaus Caesar Salad in zwei verschiedenen Größen mit Huhn oder ohne. Gewünscht hätt ich mir noch irgendwas in Richtung Cole Slaw oder so – den gibt’s aber leider meist nur in American Diners.

Geschmacklich gibt’s gar nichts zu meckern und die Preise um die 7 Euro pro Burgerexemplar finde ich auch ok. Die Pommes kommen jedoch preislich noch on top muss man dazu sagen. Ganz satt geworden sind wir trotz Beilage nicht, daher haben wir uns zu zweit noch einen weiteren Burger geteilt. Danach waren wir dann auch richtig voll. Wer schon vorher weiß, dass er eine große Portion verträgt, dem empfehl ich, einen Burger mit zwei Buletten zu ordern oder bei der zweiten Runde einfach das Brot bei der Bestellung wegzulassen – low carb sozusagen.

Cocktail-Fans werden sich über die Abendmenüs freuen. Bei denen gibt’s nämlich Drinks wie Caipi oder Mojito zum Vorteilspreis. Auch mittags hält der Rotkäppchen Burgergrill Vorteilsangebote bereit. Die Einrichtung der Location ist ganz in Grün und schmummriger Beleuchtung gehalten. Wenn Ihr vermeiden wollt, auf Barhockern zu sitzen, solltet Ihr zumindest am Freitag- und Samstagabend vorreservieren – kann nicht schaden.

Ich fand die Musik ein bisschen laut, daher konnte man sich nicht wirklich gut unterhalten. Aber beim Burgeressen geht’s ja auch nur zweitrangig ums Reden. Service war supernett – da gibt’s nichts zu beanstanden. Wenn Ihr also das nächste Mal Bock auf nen saftigen Burger und keine Lust auf Hans im Glück habt, schaut hier vorbei!

Lindwurmstraße 139a

www.käppchenburgergrill.de

Stenz

+++ Bitte keine Reservierungsanfragen schicken – dies ist NICHT die Website des Stenz +++

Ganz durch Zufall entdeckt man machmal die schönsten Locations. Erst vorgestern hat in der Lindwurmstraße nämlich das Stenz aufgemacht, um in in Zukunft das Viertel zu bereichern! Geplant war die Eröffnung eigentlich schon für Mai. Aber da es mit der Konzession ein bisschen länger gedauert hat, hat es erst jetzt seine Pforten geöffnet. Das Warten scheint sich gelohnt zu haben, denn bereits am ersten Wochenende ist das Café gut besucht. Was mal wieder beweist, dass die Sendlinger ganz heiß auf schöne Läden wie das Stenz sind.

Das Konzept: Alle Produkte sind hier zu 100 Prozent regional. Was woanders oft nur ein leicht dahin gesagtes Lippenbekenntnis ist, wird hier wirklich gelebt. Egal ob Kuchenzutaten, Eier, Fruchtsaft oder Milch – aus Bayern muss es sein, sonst wird es nicht verwendet. Der Clou sind die Kuchen: Die werden nämlich von zwei in der Nähe wohnenden “Omis” gebacken, die damit ihre Rente aufbessern können. Das heißt aber keineswegs, dass die Damen den Zuschlag nur aus Charity-Gründen bekommen haben. Ich habe zum Beispiel die Kaiserschmarrn-Torte probieren dürfen und die schmeckte erste Sahne. Von der Spinat-Quiche konnte ich ebenfalls naschen und die schmeckte auch überaus lecker.

Erwähnen muss man zudem das Design vom Stenz. Bunt und farbenfroh kommt das daher. Und weil der heutige 1. November wahrscheinlich einer der wärmsten der vergangenen Jahre war, haben die Besitzer die gesamte Fensterfront geöffnet, um Luft und Sonne herein zu lassen. Ein echtes USP bei dieser Location ist nämlich die Südlage. Die gibt dem Café insbesondere zur warmen Jahreszeit sattes Licht von früh bist spät. Der Tageszeit ist natürlich auch das Angebot angepasst. Für den Start in den Tag gibt es zum Beispiel Weißwürste oder Frühstücksbox, für nachmittags gibt es gefühlt zehn verschiedene Kuchen. Und für mittags stehen Quiche und wechselnde Gerichte auf dem Speiseplan.

Facebook-Profil vom Stenz

Lindwurmstraße 122

Pizza Europa

Der Name ist zwar nicht unbedingt kreativ, tatsächlich gibt es bei Pizza Europa in der Oberländerstraße aber eine der besten Pizzen Münchens – zumindest, wenn es nach meiner Meinung geht. Sie werden traditionell im Steinofen gebacken, was bekanntermaßen ein  Garant für einen herzhaften, hefigen Geschmack ist. Empfehlen kann ich beispielsweise die saftig belegte Capricciosa oder aber die pikante Diavola. Für wenige Euros gibt es einen gemischten Salat dazu, der locker für zwei Personen reicht. Das fluffige Brot dazu schmeckt fast ebenso gut. Absolut empfehlen kann ich ebenso Vitello Tonnato – den Vorspeisenklassiker aus Thunfischpaste und dünn geschnittenem Kalbfleisch.

Neben den Klassikern Pizza und Pasta gibt’s auch edlere Fisch- und Fleischgerichte für den dickeren Geldbeutel. Die Basics sind aber überaus preisgünstig. Gute Weine gehören selbstverständlich auch zum Grundinventar. Zu den Desserts zählen All-Time-Favourites wie Tiramisú, das ebenso wie der Salat für zwei oder sogar für drei Personen reicht. Jetzt an den letzten warmen Tagen lässt es sich auf der Terrasse in der Kidlerstraße schön draußen sitzen. An den Wochenenden sollte man – draußen wie drinnen – auf jeden Fall reservieren, weil es etwas eng wird und die Leute häufig sogar Schlange stehen. Der Service ist meist nett, auf der Terrasse wird man aber mitunter um 21.58h recht unsanft nach drinnen verbannt.

www.pizzeria-europabar.de

Oberländerstr. 31, Eingang Kidlerstraße

Eiscafé Italia

Ok – diesen Tipp muss ich jetzt noch dringend loswerden, bevor der Herbst endgültig zuschlägt. Kennt Ihr noch diese dicken Eisenbecher, die man sich als Kind mittags manchmal nach Schulschluss gegönnt hat? Genau die gibt’s im Eiscafé Italia direkt gegenüber vom Spielplatz am Roecklplatz. Und das hab ich mir vor ein paar Wochen mal angeguckt.

Amarena-Becher mit künstlich dunkelroter Soße, Krokantbecher mit Knusperkugeln, Caramel-Wahnsinn, Bananensplit – das volle Programm eben. Hatte so einen Becher schon jahrelang nicht mehr gegessen, daher hat mich der Durchschnittspreis von rund sechs bis knapp sieben Euro erst einmal ganz schön schockiert. Immerhin bestehen die meisten Becher ja nur aus drei Kugeln Eis, Schlagsahne, einem Topping und vielleicht noch einem Schuss Likör.

Dennoch ist ein Besuch im Eiscafé Italia total lohnenswert, weil die beiden Herren, die hier im Sommer auf der Terrasse die Becher servieren, totale Originale und irgendwie richtig liebenswert sind. Der eine schlappt langsam zwischen den Tischen durch und starrt stoisch vor sich hin, der andere ist ein wahres Unterhaltungstalent.

Egal was Ihr ordert, irgendwie hat er für jede Situation einen coolen Spruch auf den Lippen. Eine Espresso-Bestellung kommentiert er überzogen mit dem Ausspruch „Exzellente Wahl mein Herr!“ und zwei hübsche Mädels platziert er entschlossen am Tisch eines leicht peinlich berührten Pärchens mit den Worten „Setzt Euch ruhig zu den beiden hier – die Dame ist nicht eifersüchtig.“

Und egal, was er sagt – keiner kann es ihm übelnehmen. Wenn wir also nochmal einen warmen Tag erleben dürfen, dann schaut vorbei im Eiscafé Italia. Mit etwas Glück ist der lustige Kellner auch wieder da!

 

Eiscafé Italia bei Google Plus

Ehrengutstraße 23