Porto

Lissabon gehört seit langem zu meinen liebsten Städten Europas. Das kulinarische Angebot fand ich allerdings öfters mal enttäuschend. Ganz anders präsentiert sich dagegen Porto. Überhaupt hat mich die Metropole positiv überrascht. Die Stadt ist viel voller, jünger und wirkt um einiges kreativer – gleichzeitig weniger melancholisch als die Hauptstadt.

Zu den Vorzügen Portos zählen vor allem die Lage an der Duoro-Mündung und die vielen Strände nur wenige Kilometer vor den Toren der Stadt. Dazu kommt die grüne Umgebung, die verschachtelte Anordnung und die tolle Architektur. Auch die Restaurants können sich sehen lassen.

Das Epizentrum der Hipster-Läden liegt im Stadtteil Vitória in der Oberstadt. Die studentische Klientel lässt hier günstige Styler-Cafés aus dem Boden schießen. Nett ist zum Beispiel Mao Travessa, wo es Tapas und Salate gibt. Burger gibt’s im Zé de Prego sowie im O Maria. Persönlich getestet hab ich Baixa Burger, wo es einen schönen Burger mit Fries schon für schlappe 4,90 Euro gibt. Das Bier kostet zudem nur 2 Euro.  Nebenan befindet sich das Candelabro, das wohl sehr beliebt bei Locals ist und sich toll für ein Glas Wein auf der Außenterrasse anbietet. Erwähnenswert auch die Bar Conceisao 35 für einen Drin mit einer gay-friendly Atmosphäre. Wahnsinnig cool fand ich eine Kneipe, die sich in einer Kapelle befindet: Capela Incomum. Und ebenfalls vom Vorbeigehen sah ich ein mocambiquanisches Restaurant, das sehr spannend wirkte: Tia Orlanda.

Meeresgetier darf in Porto natürlich nicht fehlen. Wer gern Austern mag, bekommt diese für 2 Euro das Stück bei Ostras & Coisas. Eine Querstraße weiter gibt es bei Casa San Antonio die portugiesische Version von Tapas. Und NOCH ein paar Schritte weiter existiert mit der Rua de Sa de Noronha eine Gasse, die voller Bars und Restaurants ist, die sich aber erst ab späterer Stunde zu füllen scheinen.

Gut gefrühstückt hab ich in einer anderen Gegend – nahe Bolhao – weil ich dort eine Wohnung hatte. Ans Herz legen kann ich Mundo do Café de Baixa. Nebenan befindet sich mit dem BOP eine hippe Bar – eher etwas für abends. In Porto kriegt man bedingt durch die Nähe zu Spanien vielerorts Tapas. So zum Beispiel bei La Andaluza. Die Preise sind ok, für Porto-Verhältnisse aber leicht erhöht, da sich die Location auf der Einkaufsmeile Rua da Santa Catarina befindet.

Von außen sehen konnte ich einige Restaurants rund um den Jardim de S. Lazaro. Einige Stichwörter: Tasquinho do Caco, Duas de Letra und Dona Gertrudes. Was ich beim nächsten Mal unbedingt probieren möchte: eine Churrasceria. Das sind bodenständige Locations, wo der Wirt Fleisch und Fisch auf den Außengrill wirft. In deren Umgebung riecht es immer herrlich nach Barbecue. Eine coole Location für diese – zugegebenermaßen recht einfachen – Restaurants scheint der Passeio das Fontainhas zu sein. Den Blick über den Duoro gibt es gratis dazu!

Zu guter Letzt muss man die Küste erwähnen. Zwischen der Duoro-Mündung an einem tollen Naturstrand bis runter nach Espinho gibt es kilometerlange Sandstrände – zu erreichen über einen toll ausgebauten Fahrrad-Weg (zu leihen unter anderem beim netten Vermieter Velurb). Entlang dessen gibt es dutzende Lokale von der einfachen Strandbude bis hin zum hochpreisigen Restaurant. Ich habe eine Pizza bei S. Martino in Valadares gegessen. Was den Lokalen hier fehlt, ist ein Feeling für schöne Außenbereiche. Stühle sind meist aus Plastik und mit Coca Cola-Logos geziert. Im schlimmsten Fall verschandelt eine Plastikplane den Blick auf die Küste. Bei dem erwähnten Restaurant konnte ich den Platz aber so wählen, dass ich einen tollen Ausblick Richtung Süden auf die Küste bis hin zu einer kleinen Kapelle auf einem Felsvorsprung bei Miramar blicken konnte. Wer guckt da noch auf Stühle?

Vitória:

Valadares:

Jardim de S. Lazaro: