Malaga

Im Winter klappen viele Metropolen in Europas Süden ein wenig die Bürgersteige hoch. Wo im Sommer das Leben tobt, herrscht im Winter meist Melancholie und manchmal auch ein bisschen Tristesse. Für Athen gilt das zum Beispiel ebenso wie für Lissabon oder Neapel. Obwohl dort manchmal sonnige 21 Grad herrschen. Ganz anders sieht die Lage in Malaga aus. Hier scheint das ganze Jahr über Saison zu sein – die vielen Low Cost-Flieger leisten ebenfalls einen Beitrag.

Netter Nebeneffekt: Die Restaurants in Malaga sind im Januar/Februar just voll genug, um Lebensfreude auszustrahlen – reservieren muss man jedoch in der Regel nicht. Zumal wir als Deutsche ja meist gegen 20.30h gehen – da findet man wahrscheinlich selbst am Wochenende überall ein Plätzchen. Die Altstadt ist quasi voll von Lokalen. Wir haben uns für Tapas im Madeinterranea entscheiden. Die Beleuchtung ist ein wenig hell, das Ambiente nichts Besonderes. Die Tapas verfügen jedoch über einen modernen Twist und sind überaus günstig. Wir hatten rohen Thunfisch, gegrillten Tintenfisch und zwei, drei weitere Tapas – dazu eine Flasche Weißwein und Wasser für insgesamt rund 40 Euro. Sehr guter Preis!

Bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen gefragt ist das Pimpi, ein Kultrestaurant an einem wunderschönen Platz. Zudem sah das Raff überaus nett aus – wenngleich das Lokal bei TripAdvisor und Co. eher schlecht wegkommt. Weniger empfehlen möchte ich Senor Lobo in “Soho”. Dort gibt es zwar solide Burger und Sandwiches zu sehr sehr fairen Preisen. Die Kellner sind allerdings unfreundlich und langsam gewesen.

Ganz nett sind auf jeden Fall die sog. Chiringuitos. Die kennt der eine oder andere ja vielleicht aus Barcelona. Es handelt sich dabei um Lokale direkt am Strand. Wer denkt, dass die unbezahlbar sind, irrt. Auch im El Cachalote waren wir mit dem (frittierten) Fisch total happy und haben nicht viel bezahlt. Besonders gut war der Kaffee hier. Wenn Ihr mal weder Bock auf Tapas noch auf frittieren Fisch habt, bietet ein nettes indisches Restaurant Abwechslung. Taj Palace befindet sich im Stadtteil Malagueta und bietet Curry’s zu solidem Preis mit nettem Service.

Interessant ist auf jeden Fall auch Muelle Uno, ein Stadtplanungsprojekt rund um den Hafen von Malaga. Hier sind eine Menge Geschäfte und Restaurants entstanden. Die meisten wirkten entweder snobby oder touristisch. Toll ist jedoch eine Art riesige Lounge mit halb-offenem Sitzbereich. Diese Ecke des Hafens ist windgeschützt und nach Westen ausgerichtet. Man kann sich dort also auch an windigen Tagen gut aufhalten. Und der Wind sag ich Euch kann hier im Winter unglaublich heftig sein.

Schwer zu finden ist in dieser Stadt übrigens gutes Brot. Eine Ausnahme bildet Granier in der Calle Granada. Brot, Gepäck und belegte Baguettes kann ich hier nur empfehlen! Falls Ihr Euch einmal fürs Frühstück eindecken möchtet. Wenn Ihr Euer “Desayuno” lieber im Restaurant essen wollt, gibt es rund um die Plaza de la Merced eine große Auswahl.

Fazit: Ich habe mich zwar nicht in Malaga verliebt, dazu ist die Stadt einfach zu touristisch und der Service oftmals nicht allzu nett – mit Sevilla kann die Stadt meiner Meinung nach auch nicht mithalten. Aber für ein langes Wochenende lohnt ein Abstecher auf alle Fälle. Günstige Flüge gibt es ab München zum Beispiel mit Vueling. Air Berlin, Lufthansa und Norwegian sind meist deutlich teurer.