Raval in Barcelona

Ich habe hier ja bereits mal über das Viertel Barceloneta geschrieben, was sich in den vergangenen Jahren irrsinnig gemausert hat. Andere Gegenden von Barcelona hab ich dagegen bisher eher links liegengelassen. Welch ein Versäumnis! Mein neuer Favorit ist Raval. Früher galt das Viertel als Hochburg von Drogenkriminalität und Prostitution. Zugegeben: Posh ist die Gegend nach wie vor nicht, aber das ist der Entstehung von coolen Locations ja eher dienlich!

Das kulinarische Epizentrum, die Carrer de Pintor Fortuny, liegt grade mal zwei bis drei Blocks von der Touri-Meile Rambla entfernt und dennoch ist es hier um einiges ruhiger, authentischer und von Locals geprägt.

Richtig „in“ sind momentan vegetarische oder sogar vegane Restaurants. Zu nennen sind da L’Hortet, Biocenter und Veggie Garden. Ein wahrer Tempel für Vegetarier ist zudem Teresa Carles – das ist aber abends recht voll und wohl über die Grenzen des Viertels hinaus in Mode. Die anderen Locations sind noch gemütlicher und man kriegt selbst am Samstagabend ohne Reservierung einen Platz.

Nicht vegetarisch, aber gemütlich und nett ist das farbenfrohe Mamacafé. Wir haben hier für schlappe 15 Euro drei Gänge gegessen. Das ist für Barcelona echt günstig! Pasta als Vorspeise, Burger mit Nachos oder Tuna-Steak als Hauptgang und dann noch griechischen Joghurt (derzeit irgendwie angesagt) oder Schokokuchen als Dessert. Dazu noch eine Flasche Rioja für grade mal elf Euro. Ok, besonders spanisch war das Essen nicht, aber man muss ja nicht jeden Tag Tapas fuddern. Und die Gruppe von jungen Leuten, die den Laden führt, ist echt supernett!

Voll gehypt wird derzeit das mexikanische Restaurant Rosa de Raval um die Ecke von hier. Da sollte man also in der Tat vorher reservieren – zumindest am Wochenende. Daneben gibt’s ein quietschbuntes vietnamesisches Restaurant namens Bun Bo, das ich empfehlen kann, wenn einem der Sinn mal nach Asia-Küche steht.

Wer es ein bisschen edler mag, kann in der Carrer Doctor Dou – gleich neben dem Mamacafé – ins En Ville gehen. Das ist eher französisch angehaucht und ein wenig schicker. Hochpreisig, aber ein Erlebnis, ist der Besuch im Lo de Flor in der Carrer de las Carretes. Die Küche ist so eine Art Mix aus Spanisch, Französisch und Italienisch und die Karte war zunächst ein Buch mit sieben Siegeln für uns. Die charmante Wirtin setzte sich dann noch an den Tisch und zählte zig weitere Gerichte auf. Da half bei meinen rudimentären Spanischkenntnissen nur Lottospielen – aber es schmeckt eigentlich alles…Als Budget für zwei Personen müsst Ihr ungefähr 80 Euro einplanen…

Anders als an vielen anderen Orten in südeuropäischen Städten kann man in Raval übrigens auch gut frühstücken. Einfach mal die Carrer de Pintor Fortuny entlang schlendern und es findet sich sicher etwas! Zu jeder Tageszeit – für jeden Geschmack…Ein guter Tipp ist die Bar Lobo – die anders als der Name vermuten lässt, auch zum Brunchen taugt! Wie das Rosa de Raval zählt die Location aber zu den recht angesagten Läden – daher kann es hier mitunter mal recht voll sein. Zudem lässt es sich auch im Caravelle und Colectivo frühstücken.

Für mehr Infos klickt einfach auf die Restaurant-Namen im Text. Hab sie alle für Euch verlinkt!