Tipps für Tel Aviv

Tel Aviv ist für mich wie eine Art Berlin am Mittelmeer. Kiezig, retro und jung wie die deutsche Hauptstadt – gleichzeitig sonnig, heiß und genusssüchtig wie Barcelona. Nebenbei ist die Stadt ein wahrer Himmel für alle, die auf gutes Essen stehen. Klar gibt’s an jeder Ecke Falafel und Hummus, aber auch darüber hinaus findet man hier alles, was in irgendeiner Weise den Gaumen anspricht. Hier eine kleine Orientierungshilfe: Tolle Cafés und Restaurants gibt’s zum Beispiel auf der Ben Yehuda Straße – darunter das koschere Restaurant Odelia, das aber nicht unbedingt mega-geschmackvoll daherkommt. Ein paar Straßen weiter befindet sich mit mit dem Thai House ein fantastischer Asiate – im Gegensatz zu der Koscher-Location hat dieses Restaurant auch am Sabbat geöffnet, der übrigens nicht erst am Samstag, sondern bereits am Freitagabend beginnt.

Die besten Sonnenplätze zum Frühstücken findet Ihr auf der Bograshov Straße. Die zeigt nämlich nach Süden und hat daher fast den gesamten Tag gleißend helles Licht zu bieten. Nicht weit von hier befindet sich mit der Bavarian Brasserie (Frishman Straße) sogar ein deutsches Restaurant mit Schnitzel und Co., was unter mediterraner Sonne etwas komisch anmutet, aber bei den Locals super ankommt.
Bei meinem Silvester-Trip nach Tel Aviv habe ich im Jemeniter-Viertel gewohnt – im Original auch Kerem HaTeimanim genannt. Hier gibt’s ein paar echt bodenständige, einfache Lokale. Die Plastik-Stühle kommen zwar nicht sonderlich stylisch rüber, dafür ist das Essen hier richtig billig. Am besten läuft man von der Allenby Straße Richtung Strand, dann kann man die Gegend nicht verfehlen. Am Eingang des nahen Carmel Markets befinden sich auch ein paar coole Läden, die bei den Hipsters von Tel Aviv recht beliebt sind, einige Tipps mit Verlinkung: The Bun, 26 Gedera oder Pappa’s für vergleichsweise günstige Pasta. Burger sind derzeit echt angesagt – leckere Exemplare gibt’s in der Burgerranch.
Weitere Gemeinsamkeit mit Berlin: Veganes Essen liegt in Tel Aviv voll im Trend. Die entsprechenden Restaurants sind meist mit einem Vegan-Sticker gekennzeichnet. Ein cooler Retro-Laden namens Zakaim befindet sich zum Beispiel in der Straße mit dem komplizierten Namen Simtat Beit Hashoeva an der Ecke Allenby Street. Vegan kann auch upscale…Zum Beispiel im schicken Neve Tsedek südlich des berühmten Rothschild Boulevards. Dort gibt’s aber noch eine Reihe anderer Feinschmecker-Tempel. Guter Anlaufpunkt ist die Shabazi Street. Ein weiterer Hotspot für gute Küche befindet sich im Araber-Viertel Jaffa ganz im Süden von Tel Aviv. Hier ist die Straße Olei Zion mit all den Antiquitäten-Stores ein idealer Ort, um sich auf die Suche nach Leckerbissen zu begeben. Last but not least entwickelt sich das Viertel Florentin zum momentanen In-Quartier. Hier findet Ihr eine Hand voll cooler Restaurants nahe der Florentin- Ecke Vital Street.
Ich könnte hier noch eeeewig weiterschreiben. Glückerweise ist gutes Essen in Tel Aviv aber ebenso leicht zu finden wie ein sonniges Plätzchen am Strand oder hübsche, junge Menschen!:-)
Letzter Tipp: die Strand-Restaurants „im Sand“ kann man sich eher sparen. Da wartet man meist ewig und wird recht unfreundlich behandelt…