Gepostet am 07.07.2017 / von Roberto La Pietra
Die österreichische Hauptstadt fand ich in Sachen Ausgehen und Restaurants immer ein bisschen schwierig. Da gibt es doch Schnitzel en Masse wird der eine oder andere nun vielleicht sagen. Aber ich bin ja immer auf der Suche nach ein bisschen moderneren Läden.
Gewohnt haben wir am Schottentor in einer tollen, großen Ferienwohnung mit hohen Decken, Kronleuchtern und Stuck an der Decke: HeyMi. Diese Stelle bildet den Übergang zwischen Innenstadt und Alsergrund – ein guter Ausgangspunkt für viele schöne Lokale.
Frühstücken kann man an dieser Ecke zum Beispiel sehr gut. Bei Jonas Reindl lässt sich zum Beispiel gut brunchen und tollen Kaffee trinken, man findet aber kaum einen Platz, weil die Hipster-Community anscheinend stundenlang mit einem Getränk und dem Laptop beim Arbeiten sitzt. Die Location ist allerdings superschön und stylisch und der Kaffee wird anscheinend inhouse geröstet.
Mein persönlicher Favorit war allerdings das Café Le Marché, wo es ebenfalls exzellenten Kaffee – auch mit Sojamilch – gibt. Zudem haben wir uns richtig in das leckere Avocado-Brot verliebt, was weltweit ja immer mehr zum Trend-Frühstück wird. Bisher hab ich das alles für einen überbewerteten Hype gehalten, jetzt bin ich selber verrückt danach.
Für abends lässt sich die Tour sehr gut im Wein & Co am Ring beginnen, bevor man sich zum Dinner begibt. Die Weine im Handel sind dort total überteuert, aber ein Gläschen von einem niederösterreichischen Tropfen kann man sich hier gut gönnen. Ok – um Schnitzel kam natürlich auch ich nicht ganz rum, da haben wir eindeutig die besten Exemplare im Restaurant Zum Bären gegessen: riesig, hauchdünn und schön gewellt. Unter 17 Euro kommt man mit Kalb nicht weg – deutlich günstiger ist wie überall die Variante aus Schwein, die praktisch genauso zart war, hab beides kosten dürfen.
Wenn Euch danach nach einem leckeren Craft Beer ist, empfehle ich einen kurzen Umweg in die Gassen der Altstadt. Dort gibt es bei Mel’s Diner gefühlte 1.000 Varianten des Getränks. Wenn Ihr noch nicht gegessen habt und trotz Riesenschnitzel beim Bären immer noch Hunger habt, könnt Ihr hier auch exzellente Burger bestellen.
Last but not least lege ich Euch einen Besuch am Ufer des Donaukanals ans Herz. Hier haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche coole Strandbars angesiedelt. Vormittags möchte man nicht für möglich halten, wie voll es hier werden kann, dann ist die Gegend nämlich total ausgestorben. Ab etwa 12 Uhr ändert sich das massiv, ab dann kann man insbesondere bei der Tel Aviv Beach Bar spitzenmäßig abhängen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Zudem gibt es hier mit das beste Falafel, das ich außerhalb Israels bisher gegessen habe.
Wenn Ihr Nachtschwärmer seid und im Sommer zudem ungern in die Tiefen stickiger Clubs abtauchen wollt, empfehle ich Euch einen Besuch des Pavillons im Volksgarten. Achtung: Das Programm wechselt regelmäßig, daher bitte unbedingt vorher gucken, was an dem jeweiligen Abend geplant ist. Das gilt auch für die angrenzenden Clubs/Bars.
Wenn Ihr dann zu guter Letzt auf dem Heimweg noch Hunger verspürt, zieht Euch unbedingt noch die wohl kalorienreichste Spezialität des hiesigen Street Foods rein: Käskreiner bzw. Eitrige, also Würstl mit Käse drin. Das beugt auf jeden Fall einem fiesen Kater vor!