Gepostet am 03.03.2016 / von Roberto La Pietra
Also ich find ja an fast an jedem Restaurant was Positives, aber dieser Testlauf hat es mir echt schwer gemacht, wohlwollend zu bleiben. Mit Indern ist das in München so eine Sache. Die sind meist eher oll muss man leider zugeben. Hippe Inder – die gibt es irgendwie nur in Berlin. In München ist einzig und alleine Electric Elephant nahe Parkcafé eine Ausnahme.
An der Sonnenstraße gibt es mit dem Razdhani ein Hotelrestaurant, das auf den ersten Blick zwar nicht hipp, aber zumindest modern und nicht so traditionell wie die anderen Inder aussieht. Daher hatte ich mir schon lange vorgenommen, das mal zu versuchen.
Die Auswahl der Gerichte klang gut – zudem sind die Weine überraschend günstig hier. Geschmacklich bin ich aber ziemlich auf die Nase gefallen. Meine Begleitung hatte eine Art Tandoori-Chicken in Minze. Das sah zwar ein bisschen aus wie Brokkoli-Röschen, schmeckte aber ganz ok. Mein Rind Korma war dagegen ein Reinfall. Es war nicht nur zäh wie Schuhsohle, jedes zweite Stück war voller “Flaxen” wie der Bayer sagt, so dass ich Teile davon wieder ausspucken musste.
Immerhin reagierte der Kellner sehr angemessen auf meine Kritik und zog mir kurzerhand das Gericht weg, um mir wenige Minuten danach die gleiche Soße mit Huhn zu bringen. Das war zwar deutlich besser, auch hier waren aber Stücke im Essen, die man echt nur als ungenießbar und durchwachsen bezeichnen kann. Ein paar Pluspunkte gibt es für das gute Nan-Brot und den flockigen Reis, der im Gegensatz zu anderen Indern nicht in Butter gebadet wurde.
Vielleicht haben wir an dem Abend auch einfach richtig Pech gehabt, das Publikum war nämlich auch eher zum Abgewöhnen. An der Bar saßen fünf gröhlende Typen, die lautstark Fußball-Lieder sangen. Auch nicht unbedingt das Ambiente, das man sich für den Freitagabend wünscht. So richtig gekümmert hat sich auch keiner drum.
Das Fazit: Ich kann das Restaurant nicht wirklich empfehlen. Und wenn es Euch DOCH einmal herzieht, haltet Euch am besten an die vegetarischen Gerichte. Und wie gesagt: Die Weine sind für Münchner Verhältnisse überaus fair. Da kostet ein 0,2-Glas Zweigelt nur 4,50 Euro – zudem war es überaus großzügig eingeschenkt.
Sonnenstr. 18b