Gepostet am 12.06.2018 / von Roberto La Pietra
Orientalische Küche zählt zu meinen liebsten. Die marokkanische ebenso wie die türkische oder libanesische. Wenn es in München ein Restaurant gibt, das alle drei vereint, dann ist es das Kismet in der Löwengrube. Was mich dort bisher allerdings eher abgeschreckt hat: die relativ hohen Preise für vergleichsweise günstige Zutaten. Im Kismet wird rein vegetarisch gekocht, daher dürfte der Einkauf eigentlich nicht zu sehr zu Buche schlagen.
Seit Kurzem promotet das Restaurant jedoch eine Happy Hour täglich zwischen sechs und sieben – und mit der wurde das Kismet für mich interessant. Dann gibt es nämlich zu jedem Cocktail einen Mezze-, also Vorspeisenteller on top. Und die Drinks sind hier keineswegs alltäglich. Sie sind überwiegend exotisch aufgepeppte Long Drinks, die auf so orientalische Namen wie Teheran Tonic oder Marrakesh Mule hören.
Auch sonst ist das Essen im Kismet natürlich keineswegs schlecht. Wenn einen die hochpreisige Speisekarte nicht stört, kann man hier durchaus lecker essen. Die marokkanische Tajine schmeckt ebenso wie der Falafelschmaus. Günstiger sind die Gözleme – dünne, türkische Pfannkuchen. Als Dessert gab es übrigens einen leckeren Milchreis. Innen drin ist das Restaurant sehr geschmackvoll gestaltet – mit grün gefliesten Wänden und hohen Decken. Meine Empfehlung: Testet das Ambiente erst mal mit der besagten Happy Hour und wenn es Euch gefällt, kommt zu einem ausgiebigeren Dinner her.
Update Juli 2018: Der zweite Besuch war ein ziemliches Desaster. Das Essen war durch und durch komplett ölig, der Karottensalat war mehr eine kalte Suppe als ein Salat – was die Bedienung auch fröhlich zugab. Man habe bei uns leider den letzten Rest der Schüssel erwischt. Darüber hinaus hat alles superlange gedauert. Nicht zuletzt muss man wissen, dass das Publikum sehr snobby ist – das ist sicher nicht jedermanns Sache. Die oben beschriebene Happy Hour kann ich Euch weiter wärmstens ans Herz legen. Zum kompletten Dinner würde ich nicht mehr ins Kismet gehen.
Löwengrube 10