Gepostet am 25.03.2014 / von Roberto La Pietra
Was Traditionsreicheres als die Gaststätte Großmarkthalle kann es in Sendling eigentlich fast nicht geben. Das gilt ebenso für die Location wie fürs Publikum. Wer hier abends hergehen möchte, ist leider falsch, da die Gaststäte nur bis zum späten Nachmittag geöffnet hat. Am Samstag kommen Münchner aus allen Winkeln der Stadt zum Weißwurst-Frühstück – schon alleine deswegen sollte man am Wochenende lieber reservieren.
Unter der Woche schaut’s natürlich besser aus, dennoch ist auch von Montag- bis Freitagmittag richtig was los. Das Publikum besteht aus alteingesessenen Münchnern, einigen wenigen Touristen und einer Hand voll altehrwürdiger Großmarkt-Funktionäre in edlen Anzügen mit Einstecktuch und Manschetten-Knöpfen – eine überaus charmante Mischung wie ich finde. Auf der Speisekarte steht buchstäblich alles, was jemals gelebt hat – auch wenn sich der Schlachthof nicht mehr in unmittelbarer Umgebung befindet. Zum Hintergrund: Vor wenigen Jahren hörte man wenige Meter weiter noch Kühe muhen und Schweine grunzen. Für Veggies ist dieses Restaurant also nix! Umso mehr freuen sich viele Besucher über deftige Spezialitäten von den bayerischen Klassikern wie Schweinsbraten und Haxn bis hin zu Milzwurst oder Nieren.
Vegetariern empfehle ich Kas-Spatzn mit Käse und Röstzwiebeln oder Reiberdatschi mit Sauerkraut. Zu den Nachspeisen zählen leckere, süße Sünden wie Pfannkuchen und Kaiserschmarrn. Die Bedienung ist zünftig herzlich und präsentiert sich in Tracht, die Einrichtung ist traditionell, aber keineswegs altbacken. Die Schwarz-Weiß-Bilder an der Wand versetzen die Besucher zurück in die Anfangszeit der Großmarkthalle – vor rund hundert Jahren nämlich.
Fazit: Eine wahre Fleisch-Schlacht und nix für Besucher, die auf leichte Küche Wert legen. Aber trotzdem einfach saugut!
http://www.gaststätte-grossmarkthalle.de/
Kochelseestraße 13