Gepostet am 27.02.2017 / von Roberto La Pietra
Chinesischen Hot-Pot – den konnte ich in München bisher nur in der Fire Dragon Bar an der Paul-Heyse-Straße probieren. Besonders gut schmecken tut es mir da aber nicht. Die Brühe hat etwas von Glutamat – die Atmosphäre ist zwar asiatisch-quirlig, stresst aber auch ein wenig. Vor Kurzem hat in der “Problem-Location” des ehemaligen Barysphärs nun das Chois aufgemacht und das hebt das Thema Hot-Pot wahrlich auf den nächsten Level.
Problem-Location sage ich deshalb, weil sie vor dem Chois ein Edel-Grieche war – Konstantin and Friends ging aber schon nach wenigen Monaten baden. Beim Hot-Pot-Restaurant sieht es allerdings kein bisschen nach baldigem Ende aus. Selbst am Donnerstagabend war der Laden rappelvoll und ich war wirklich froh, reserviert zu haben. Was Euch erwartet? Ihr bestellt zunächst eine Suppe als Basis. Da die Fondue-Töpfe in zwei Hälften unterteilt sind, kann einer zum Beispiel die Brühe auf Pilzbasis, der andere eine Tom Ga Kai wählen. Danach könnt Ihr pro Runde über das Tablet an Eurem Tisch je sechs Einlagen wählen.
Zu denen zählen unterschiedliche Gemüsesorten wie Bambus oder Lotus-Wurzel, Fleisch, Fisch und Pilze. Nur einzelne Einlagen wie Lamm kosten einen geringen Aufschlag. Der Großteil der Zutaten ist in der Flatrate für Hot Pot von 25,90 inklusive. Knapp 26 Euro – das klingt zunächst recht teuer, ist es aber eigentlich nicht. Immerhin könnt Ihr soviel bestellen wie Ihr wollt. Auch kleinere Vorspeisen wie Erdnüsse oder Edamame sind inbegriffen. Die Einlagen haben uns fast alle gut gemundet. Insbesondere die Pilze, das Rindfleisch und der Tofu waren sehr gut. Weniger empfehlen würde ich die Fischsorten. Wir haben nur Tintenfisch probiert und der gewinnt nicht wirklich einen Preis. Der Fisch hier stammt offensichtlich aus Zucht – darunter auch der nicht gerade angesagte Pangasius. Alles andere kann ich aber uneingeschränkt empfehlen.
Toll sind auch die Getränke. Ich hatte einen Chenin Blanc, der überaus großzügig eingeschenkt war und mit 4,20 Euro pro Glas wirklich gut war. Als Abschluss haben wir uns noch ein paar recht exotische Eissorten gegönnt. Die kosten pro Kugel 90 Cent, so dass wir jeweils gleich zwei Mal über das Tablet bestellt haben. Zur Auswahl stehen die Geschmacksrichtungen Sesam, Lychee, Matcha und Ingwer. Der Umgang mit dem Tablet ist übrigens nur am Anfang kompliziert – nach wenigen Minuten ist man voll drin und es macht einen ziemlichen Spaß, über das Gerät nachzubestellen.
Das Chois ist richtig effizient aufgestellt. Das Team ist nett und irrsinnig auf Zack. Die Speisen kommen meist schon zwei Minuten nach der Bestellung. Und auch mit den Getränken sind die Mitarbeiter sehr sehr fix. Blöd ist einzig und alleine die Tatsache, dass man nur mit EC-Karte oder Cash zahlen kann. Zum Glück konnten wir den Betrag gerade noch zusammenkratzen. Ich hatte nämlich lediglich meine Kreditkarte dabei. Alles in allem war der Abend im Chois eine rechte Gaudi muss ich sagen. Wie gesagt erfreut sich das Lokal schon wenige Monate nach der Eröffnung einer großen Beliebtheit. Reservieren ist also ein Muss!
Tumblingerstr. 36