Gepostet am 30.03.2017 / von Roberto La Pietra
+++ UPDATE: DAS BARNA HAT LEIDER GESCHLOSSEN +++
Der Neubau an der Auenstraße nahe des Roecklplatzes war ja bekanntermaßen nicht unumstritten. Ähnlich wie bei dem neuen Apartmenthaus an der Fraunhoferstraße symbolisiert der Bau für viele Anwohner die voranschreitende Gentrification. Umso spannender war es für mich zu sehen, welche Läden und Restaurants unten einziehen und an welche Zielgruppe sie sich wenden.
Mit dem Barna ist etwas wirklich Tolles zum Viertel hinzugekommen! Eröffnet hat das Lokal vor wenigen Wochen die Spanierin Gemma mit ihrem Partner. Sie möchte damit nämlich ein kleines Stück Barcelona nach München bringen (Zur Info: Barna = kurz für Barcelona). Die Idee für das Lokal stammte überraschenderweise weniger aus ihrer Heimatstadt, sondern mehr aus der Zeit, in der sie in Paris‘ 11. Arrondissement (klickt auf den Link, um auf meinen Artikel zu gelangen) wohnte.
Dort fielen ihr immer wieder die vielen kleinen Weinbars auf, die die Locals nach der Arbeit für ein Gläschen Wein und eine kleine Platte Käse oder Wurst aufsuchen. Diese, so sagt sie, schließen eine gesellige Lücke zwischen dem Drink in einer Bar und dem Dinner in einem Restaurant. Umso wichtiger erschien es ihr, diesen Spirit, den es auch in Spanien gibt, nach München zu holen.
Das Barna ist eine moderne, stilvolle Kombi aus Tapas-Restaurant und Weinbar. Die Preise sind überaus fair. Zur Auswahl stehen Tapas wie etwa Gazpacho Shot oder Oliven, aber auch Platten zum Teilen. Neben Käse und Wurst gibt es auch eine Variante mit beidem. Sie kostet rund 15 Euro, ist aber wie gesagt auch für mehrere gedacht. Darüber hinaus gibt es Salate – zum Beispiel mit karamellisiertem Ziegenkäse oder mit Schinken. Auch eine Kombi aus Thunfisch, Tomaten und süßen Zwiebeln findet Ihr hier.
Spannend fand ich insbesondere die Cocas, eine Art spanische Pizza, die man hierzulande weniger mit Spanien verbindet, die in Katalonien aber überaus beliebt sind. Dabei handelt es sich um fluffige, warme Fladenbrote – in meinem Fall zum Beispiel mit Mozzarella, Iberico-Schinken und Rucola. Zudem gibt es verschiedene Varianten des Pa amb tomàquet, das man in Barcelona oft als Beilage bekommt, das hier aber mit verschiedenen Belägen garniert wird.
Nicht zuletzt hat Gemma einige Postres, also Desserts, auf der Karte. Mir servierte sie Pa amb xocolat – geröstete Brotscheiben mit flüssiger Schokolade und – aufgepasst – Olivenöl und Meersalz. Hinterher noch ein leckerer Cortado oder Café con Leche und das Menü ist perfekt!
Erwähnen muss man auch die Weine (z.B. Verdejo). Die sind – ähnlich wie in Spanien – deutlich günstiger als in Deutschland. Bei einer Flasche Weißwein gehen die Preise bereits ab 17 Euro los. Das liegt auch daran, da Gemma alles direkt beim Erzeuger / Händler in Spanien einkauft – gilt auch für die Zutaten ihrer Speisen. Dadurch spart sie sich den Zwischenhändler und kann günstiger anbieten. Bei den Bieren steht zum Beispiel das beliebte Estrella auf der Karte, das ich persönlich aber etwas herb finde. Wer sich etwas Besonderes gönnen will, findet eine kleine Auswahl an Gin / Gin Tonic, die sind aber auch ein bisschen hochpreisiger.
Alles in allem ist das Barna eine gelungene Sache und der Service sehr, sehr freundlich und persönlich. Seit wenigen Tagen gibt es auch eine Außenterrasse, so fällt die Location Passanten noch schneller ins Auge. Außerdem in Planung: Zimtschnecken und süße Leckereien für die Nachmittage!
barnabar.de (Website noch im Aufbau)
Auenstraße 124