Gepostet am 03.09.2017 / von Roberto La Pietra
Wenn ich in Berlin bin, staune ich jedes Mal wieder über die gigantische Auswahl von Restaurants und über die Art, wie schnell die Stadt Trends aufgreift. Zudem findet kulinarisch buchstäblich jeder Besucher seine Nische. Gluten-Unverträglichkeit? Kein Problem! Keine Lust auf Milchprodukte? Hier – die Soja-Variante!
Ein Viertel, das mitunter die größte Bandbreite von Lokalen hat, ist Prenzlberg. Und das besteht im Grunde aus vier Teilen: der Gegend um die Kopenhagener Straße, um den Helmholtzplatz, um die Kastanienallee und um den Kollwitzplatz. Jedes Quartier hat seinen ganz eigenen Charakter. Während die Gegend um den Helmholtzplatz recht stark von jungen Familien geprägt ist, ist das Viertel um den Kollwitzplatz ein wenig älter und bürgerlicher. Toll finde ich alle Gegenden.
Die Straßen um den Kollwitzplatz sind die Ecke Berlins mit der höchsten Dichte an Lokalen wie wir von Konstantin, dem Inhaber des Restaurants Maseltopf, erfahren. Konstantin betreibt dieses jüdische Lokal bereits seit dem Jahr 2014. Zunächst hatte er sich damit auf osteuropäische Küche spezialisiert. Heute möchte er damit zunehmend dem beliebten Trend israelischer Küche gerecht werden.
Die Einrichtung ist im Stil der 30er Jahre gehalten – mit mächtigen Kronleuchtern an der Decke, Schwarz-Weiß-Bildern an der Retro-Tapete und mit einer allabendlichen Klavier-Begleitung. Auf der Karte stehen Vorspeisen wie die Auberginenpaste Baba Ganoush, Hummus und natürlich mein geliebtes Falafel. Bei den Hauptspeisen könnt Ihr aus Gerichten wie gefüllten Rouladen, Hack-Kebap oder “Gefillte Fisch” wählen. Als Desserts hatten wir warmen Apfel-Kuchen – definitiv sieht man hier den osteuropäischen Einfluss – sowie Baklava mit hausgemachtem Matcha-Eis. Da wiederum erkennt man den Hipster-Einfluss, den man in Berlin bedienen muss.
Um diese Gegend herum gibt es noch zahlreiche weitere tolle Lokale. Angesagt ist zum Beispiel das Asia-Fusion-Restaurant Umami. Was uns Münchnern ja total fehlt, ist so etwas wie ein “cooler” Inder. Mit dem Chutnify gibt es südindisches Streetfood in einem hippen Ambiente. Wer auf den Trend zu veganer bzw. Rohkost steht, sollte dem Rawtastic einen Besuch abstatten.
Einen Hoteltipp hab ich übrigens auch für Euch. Das Linnen ist eine süße Kombi aus Hotel und Café an der Eberswalder Straße. Es hat nur fünf bis sechs Zimmer und ist daher meist ausgebucht, daher solltet Ihr Euch früh festlegen. Ab 18 Uhr gibt es hier kein Personal “on duty”. Man kann sich aber an der Honesty Bar bedienen und sich sogar seinen eigenen Long Drink mixen. Abgerechnet wird ganz einfach am Schluss. Das Café dient als Lobby im Retro-Stil. Mein Zimmer war fast wie eine kanadische Lodge eingerichtet – mit einem flauschigen Bett und rustikalem Holz an den Wänden. In Zeiten, in denen es immer schwerer wird, eine Airbnb-Wohnung zu finden, eine tolle Alternative zu einem sterilen Hotelzimmer.
Hier einige meiner liebsten Hotspots am Prenzlauer Berg: