Gepostet am 06.05.2014 / von Roberto La Pietra
Die größte Stadt der Türkei steht schon lange nicht mehr nur für Dürüm und Lamm-Spieß. Vor allem auf der moderneren Seite der Stadt (Beyoglu) südlich des berühmt-berüchtigten Taksim-Square haben junge Leute ganze Straßenzüge in Café- und Restaurant-Meilen verwandelt. Neben Karaköy, dem Viertel, das unmittelbar an das nördliche Ende der bekannten Galata-Brücke grenzt, hat sich vor allem Cihangir einen Namen gemacht. Bester Punkt für den Start eines Bummels ist die Ecke der beiden nicht ganz einfach auszusprechenden Straßen Firuzaga Cami Sokuk und Siraselviler Caddesi.
Hier warten gefühlte 20 süße Cafés und Restaurants darauf, entdeckt zu werden. Die Istanbuler haben in den letzten Jahren ihre Leidenschaft für Gastronomie entdeckt, deswegen lohnt es insbesondere am Wochenende, einen Platz in den Restaurants zu reservieren. Diese sind teilweise übrigens nicht unbedingt günstig – eben gerade weil sie auch bei der neuen Oberschicht Istanbuls sehr beliebt sind. Die Cafés präsentieren sich dagegen um einiges entspannter. Überhaupt scheinen Kaffee und Kuchen fester Bestandteil der Stadt geworden zu sein – faszinierend, welch eine Hochkunjunktur Capucchino, Latte Macchiato und Co. in Istanbul haben – das Markenschild des österreichischen Kaffeerösters Julius Meinl ist daher auch allgegenwärtig – insbesondere in Cihangir und Karaköy. Es scheint fast so, als wäre westliche Kaffeehaus-Kultur so etwas wie ein Symbol der modernen Bevölkerung, die – wie wir alle wissen, derzeit so tief gespalten ist wie kaum zuvor. Latte Macchiato als Ausdrucksmöglichkeit für das Lebensgefühl „Go West“? In Istanbul auf alle Fälle…