Gepostet am 09.06.2015 / von Roberto La Pietra
Spätestens seit dem Film Eat, Pray, Love ist Bali kein Geheimtipp mehr. Zugegebenermaßen nervt es auch ein wenig, dass einen hier auch alle ständig auf den Streifen mit Julia Roberts ansprechen. Insbesondere Amerikaner lieben die Insel, seitdem sie den Film gesehen haben. Sie haben dem Städtchen Ubud ihren Stempel aufgedrückt. Dabei ist aber irgendwie etwas recht Spannendes herausgekommen. Eine Art Yoga-Hochburg mitten im Dschungel – nebenbei bemerkt mit einer Gastronomie, die ihresgleichen sucht. Im Gegensatz zu Thailand und Vietnam gibt es hier wirklich alles, was man sich vorstellen kann. Und das zu unfassbar günstigen Preisen.
Neben amerikanischen Köchen zog es in den vergangenen Jahren wohl insbesondere Food-Spezialisten aus Australien nach Bali. So kommt es, dass man hier nicht nur toll indonesisch, sondern auch international speisen kann. Nur eben zu völlig anderen Preisen. Am ersten Abend waren wir im Element, das wir derartig lieben lernten, dass wir während der Reise gleich drei Mal hier waren. Ob asiatisch, Steak oder Fisch – es war alles grandios – drei Gänge mit Wasser und Wein kosteten pro Person rund 17 Euro, aber zum absoluten Top-Niveau. Wer es noch günstiger mag, nimmt statt Wein einfach Bintang Bier.
Ein paar Häuschen weiter befindet sich mit dem Alchemy das Mekka aller Yogis. Dort gibt’s praktisch ausschließlich gesunde Bio-Speisen. Selbst die Kuchen scheinen einen hier fit zu machen – was aber wahrscheinlich ein reiner Placebo-Effekt ist. Entsprechend den Salaten, Smoothies und Körner-Brötchen hängen hier auch zu 100 Prozent Expats und Besucher aus westlichen Ländern herum. Man könnte sagen, die Leute leben hier in einer Art Bubble innerhalb Asiens, aber fasziniert hat es mich dennoch. Es ist ein bisschen, als hätte man den Lifestyle von San Francisco in den Urwald verpflanzt. Etwas einheimischer mutet da sicherlich das Warung Mendez an. Warungs sind traditionelle indonesische Grill-Restaurants. Meist gibt es hier eine Art Backhendl, Ente oder sogar Spare Ribs. Da Bali hinduistisch und nicht muslimisch wie der Rest des Landes ist, findet man hier oftmals auch eine Art Spanferkel oder auch Schweinewürste. Sehr deftig das Ganze! Dazu gibt es meist Reis und Gemüse. Als Vorspeise wird überaus viel frittiert, zum Beispiel Lauch oder Mais.
Alles in allem fand ich es sehr lecker und hab mich oft gewundert, warum man hierzulande so schwer indonesisches Essen findet. Diese drei erwähnten Locations befinden sich allesamt auf einer Anhöhe im westlichen Teil von Ubud, den ich als sehr angenehm empfand. Einen Drink kann man zum Beispiel in der Round Bar nehmen. Wir hingen in dieser Ecke der Stadt so gern rum, weil sich hier auch unser Hotel befand: Sri Ratih Cottages. Kann ich sehr empfehlen.
Aber keine Angst, in Ubud gibt es überall tolle Locations. Weitere Empfehlungen kann ich vor allem für den Ricefield-Walk geben. Der führt bei gemächlichem Tempo in rund ein bis zwei Stunden um die Reisefelder herum. Mittendrin befinden sich mit Sari Organic und Café Pomegranate zwei Locations mit fantastischem Blick über das sanfte Grün dieser schönen Gegend. Das dürft Ihr also auf keinen Fall verpassen.
Last but not least: Die Hauptstraße von Ubud ist natürlich auch gesäumt mit Restaurants und Cafés. Clear Café hat einen tollen Ausblick. Spare Ribs essen viele gerne bei Naughty Nuri, was ich persönlich aber zu touristisch empfand. Steht offensichtlich in jedem Travel Guide. Daher machen hier auch alle ständig Selfies. Da sind mir die schweigsamen Yogis im Alchemy dann doch irgendwie lieber gewesen.