Gepostet am 17.11.2017 / von Roberto La Pietra
Eine Stadt, die seit Jahren irrsinnig gehypt ist, ist Marrakesch. Erst langsam im Kommen ist dagegen Fèz. Mit Ryanair kommt man seit dem Beginn der Wintersaison von Memmingen in nicht mal drei Stunden in die marokkanische Königsstadt. Zwar ist das kulinarische Angebot noch nicht mal annähernd mit dem von Marrakesch vergleichbar, ein paar schöne Restaurants habe ich aber dennoch entdeckt.
Gewohnt haben wir im Riad Maison Maure. Das hat den Vorteil, dass es am Rand der Medina liegt – somit verläuft man sich nicht ganz so leicht im verästelten Gewirr der Altstadt. Gleichzeitig befindet es sich ein wenig erhöht, das garantiert fantastische Ausblicke von der Dachterrasse des kleinen Hotels. Stichwort Dachterrasse: dort liegt auch das beste Zimmer. Da die meisten Gäste kaum hier rauf kamen, hatten wir den Bereich im obersten Stockwerk praktisch für uns allein.
Essenstechnisch kann man zum Beispiel das Café Clock empfehlen. Es ist zwar kein Geheimtipp wie man an den fast ausschließlich deutschen und französischen Gästen sieht, die Gerichte sind aber wirklich lecker. Hummus und Tajine gibt es hier ebenso wie knackige Salate oder saftige Kamelburger.
Gut geschmeckt hat es uns zudem im relativ neuen Le Tarbouche. Das kleine Restaurant hat sogar einen Bereich zur Straße raus – wenn man das Glück hat, hier einen Platz zu ergattern, eignet sich das Tarbouche super für People Watching. Auf der gleichen Straße befindet sich das Made in M. Vorsicht – bei Google Maps ist es völlig falsch eingezeichnet. Dort gibt es vor allem mittags gute, kleine Speisen. Vor allem hatten es mir aber der würzige Kaffee sowie die leckeren marokkanischen Kekse angetan. Unbedingt probieren: die Mandelhörnchen namens Cornes de Gazelle.
Relativ bekannt ist das Ruined Garden. Was einmal recht alternativ anfing, ist mittlerweile das wohl gefragteste Lokal fürs Dinner. Entsprechend muss man unbedingt reservieren. Wie der Name sagt, sitzt man hier in einem üppigen Garten. WIR hatten leider keine Reservierung und sind somit auf das Fez Café ausgewichen. Auch hier sitzt man im tollen Ambiente eines grünen Gartens, die Preise sind aber sehr, sehr hoch und der Service zwar nett, aber auch etwas langsam.
Wer einmal die Medina verlässt, um in den überaus modernen Teil der Stadt zu spazieren, kommt unter anderem am Café el Noria vorbei. Bei Google hat das Restaurant mit seinem kleinen Innenhof und Brunnen keine allzu guten Bewertungen, das Ambiente stimmt aber und für mittags ist das Café allemal eine gute Wahl. Das neue Fèz präsentiert sich zum Beispiel entlang der Avenue Hassan 2 und kann mit jeder europäischen Metropole mithalten. Schöne Restaurants haben wir allerdings nicht gefunden. Dafür eignet sich vor allem der westliche Teil der Medina besser.