Gepostet am 07.06.2017 / von Roberto La Pietra
Wenn man Leuten erzählt, dass man einen Trip nach Kairo plant, reagieren sie in der Regel entweder voller Bewunderung oder Unverständnis. Die einen halten sie für eine Metropole mit täglichen Terroranschlägen, die anderen sagen, wie gerne sie dort auch schon einmal hin wollten. Klar ist: die Stadt lässt einen nicht kalt. Und auch wenn man sich aufgrund einer angespannten Sicherheitslage vielleicht nicht zu den ehemaligen Hotspots wie den Pyramiden oder dem ägyptischen Museum traut, bietet die Stadt einiges.
Wir haben auf der Insel Gezirah quasi in der Mitte des Nils gewohnt. An der südlichen Spitze von Gezirah befindet sich mit dem Sofitel eines der besten Hotels der Stadt, das mit rund 180 Euro pro Zimmer und Nacht ohne Frühstück auch seinen Preis hat. Auch wenn viele Reisende Kairo derzeit nach wie vor meiden: Die Preise für gute Hotels sind nach wie vor hoch. Im Fall des Sofitels lohnt allerdings jeder Cent, da die Lage so privilegiert ist. Wir wohnten im zwölften Stock und hatten einen fantastischen Ausblick auf Nil und Stadt.
In einer Mega-Metropole wie Kairo mit ihren enormen Distanzen innerhalb der Stadt und dem berüchtigten Verkehr sind Hotels wie dieses eine wahre Oase und fast schon so etwas wie ein Kokon. Gleichzeitig spielt sich dort ein großer Teil des gesellschaftlichen Lebens ab. Dazu gehört auch eine große Anzahl von Restaurants. Hier fühlen sich die Leute sicher und können angesichts des Lärms und der schlechten Luft abschalten.
Das Sofitel verfügt gleich über mehrere Restaurants und Bars. Le Deck schwimmt quasi auf dem Nil – hier gibt es Cocktails und feine Tapas. Sie sind perfekt, um in den Abend zu starten. Im Gegensatz zu den Zimmerpreisen ist das Niveau für Essen und Trinken sehr sehr günstig. Das liegt auch daran, dass das Land im Herbst 2016 die Währung abwertete. Somit kostete von einem Tag zum nächsten praktisch alles nur noch die Hälfte. Nur die Übernachtungspreise wurden leider neu kalkuliert.
Neben Le Deck gibt es mit dem Kebap ein libanesisches Restaurant, das ebenfalls über einen tollen Blick verfügt. Nicht zuletzt gibt es ein marokkanisches Restaurant im Hotel, das Tajines serviert. Wer lieber außerhalb des Hotelkomplexes isst, kommt eigentlich am besten im nördlichen Teil der Insel Gezirah – in Zamalek – zum Zug. Dies ist das wohl beste Wohnviertel der Stadt und präsentiert sich sehr westlich. Entsprechend gibt es hier auch eine Anzahl von schönen Coffee Shops und internationalen Restaurants, die auch Alkohol ausschenken dürfen. Wir waren in einem ägyptischen Restaurant, das einer Kette angehört, aber recht gut war: Abu El Sid. Der Service ließ zu wünschen übrig, aber das ist ein generelles Problem in der Stadt.
Schön schauten auch aus: Orangette, Mince.
Nicht zuletzt haben sich einige moderne, stylische Lokale rund um die Burger Factory angesiedelt.