Gepostet am 14.05.2017 / von Roberto La Pietra
In Sachen Café ist ja leider schon länger nichts mehr passiert in Sendling. Seit dem Stenz warte ich schon darauf, dass sich mal wieder was tut. Und siehe da: In der Senserstraße hat vor einigen Tagen das Café Erika seine Pforten geöffnet. Damit haben sich Esther und Judith einen kleinen Traum erfüllt. Ursprünglich stammen die beiden aus der Verlagsbranche. Inhaltlich haben sie sich dort größtenteils mit dem Thema Kochen befasst und das kommt hier natürlich bestens zum Tragen.
Die Karte ist anders als bei den meisten Cafés und Lokalen gar nicht so einfach wiederzugeben. Man merkt, dass sich die beiden unheimlich viele Gedanken bei der Gestaltung der Karte und vor allem bei der Herkunft der Zutaten gemacht haben. Klar zu spüren ist ein enormer regionaler Bezug zu München und dem Umland. Die Eier für das Frühstücksangebot sind natürlich Bio und stammen von glücklichen Hühnern. Das Bio-Helle stammt von Isar Bier, das Weißbier von Maxlrain, der Tee von einer Chiemgauer Teemanufaktur und auch die Fruchtsäfte kommen vom Chiemsee. Einzig und alleine beim Wein machen Esther und Judith mit ihrer Pfälzer bzw. ungarischen Herkunft eine Ausnahme und beziehen die edlen Tropfen von weiter weg.
Essenstechnisch ist das Angebot zu einem großen Teil tagesabhängig. Es lohnt also, dem Café bei Facebook zu folgen und sich insbesondere beim Lunch unter der Woche über die jeweiligen Gerichte zu informieren. Da wären zum Beispiel Couscous-Salat im Glas, Spargel-Quiche, Süßkartoffelsuppe oder Sandwich mit Forellencreme im Angebot. Für den süßen Hunger gibt es wechselnde Kuchen aus der Vitrine sowie am Nachmittag frische Waffeln.
Auch als Frühstückslokal dürfte sich das Café zeitnah etablieren. Da könnt Ihr Euch für Müsli, Smoothie-Bowl, Joghurt mit Früchten sowie natürlich Käse und Wurst entscheiden. Außergewöhnlich und probierenswert finde ich das Porridge, das es auch als Variante mit Sojamilch gibt. Natürlich dürfen auch auch Brezn, Croissants und einzelne Komponenten zum Dazubestellen nicht fehlen. Einzig und allein das Nutella sticht dann aus der sonst sehr gesunden und regionalbezogenen Karte heraus.
Schon beim ersten Besuch wurde mir klar – das Café kommt an. Immer wieder spazierten Sendlinger herein und erkundigten sich interessiert, was hier neu aufgemacht hat. Das Café ist in hellen Farben gehalten, man sitzt gemütlich an den Tischen oder auf einer langen Bank mit verstellbaren Tabletts, die in aufwändiger Arbeit in der Wand verankert wurden. Was man von der Straße aus nicht sehen kann: es gibt sogar einen Garten mit Tischen im Hof. Der kommt zwar momentan noch ein bisschen schlicht daher, wird aber in Kürze von Judith noch aufgehübscht. Sie hat sich in ihrer Verlagszeit nämlich nicht nur mit Kochen, sondern auch mit Gartendesign beschäftigt.
Der Sommer kann also – endlich – kommen!
Senserstr. 7