Gepostet am 24.07.2016 / von Roberto La Pietra
Zu den Nationalitäten, die kulinarisch eher schwer zu finden sind, zählt in München sicherlich afghanisch. Was mich wundert, denn die vollen Tische im Bamyam Narges sprechen dafür, dass die Küche sehr gut ankommt. Neben dem Lokal in der Hans-Sachs-Straße hat das Restaurant daher vor einiger Zeit noch einen Zwilling in der Klenzestraße aufgemacht!
Die Einrichtung ist orientalisch und lauschig. Wer Glück hat, erwischt einen der Tische, um die man im Schneidersitz herum sitzt. Da heißt es dann am Eingang allerdings auch Schuhe ausziehen, daher auf die korrekte Wahl der Socken achten!
Als Aperitif haben wir uns für eine Art Granatapfel-Sprizz entschieden. Passt auf jeden Fall thematisch zur Region und ist eine gute Abwechslung zum guten, alten Aperol Sprizz. Als Vorspeise teilten wir uns eine Portion Pakaure. Das sind kleine, frittierte Teigtaschen, die mit Gemüse gefüllt sind und in einen Joghurt-Dip getunkt werden.
Das Highlight sind aber sicherlich die Hauptgerichte. Da gibt es verschiedenste Varianten von Reis, die auf der Karte zunächst alle sehr ähnlich klingen. Am beliebtesten ist wahrscheinlich Quabelli Palau. Dazu gibt es unterschiedliches Fleisch – zum Beispiel Geflügel. Im empfehle Fleischessern aber definitiv Lamm. Das gibt es am Spieß oder gegart. Letztere Variante hatte ich – und ich muss sagen, das Fleisch war so zart, dass es praktisch zerfiel. Umgeben ist das Lamm von einer cremigen Soße aus Spinat. Beim Quabelli Palau reicht man dazu braunen Reis mit Mandeln, Rosinen und Karotten-Stiftchen. Wer das Gericht pikant verfeinern möchte, für den gibt es einen scharfe Soße dazu.
Ein paar Abzüge muss ich beim Urteil jedoch auch machen: In beiden Restaurants finde ich die Atmosphäre recht hektisch – zudem ist die Musik beim letzten Mal sehr laut gewesen. Umso lauter muss man reden, wenn man seinem Gegenüber etwas erzählt. Zudem sind die Tische teils recht nah beieinander – daher lassen sich private Dinge nur bedingt besprechen.
Reservierungen sind am Wochenende ein Muss! Am besten erledigt Ihr das telefonisch – meine Mails liefen jeweils ins Leere. Begründung: Am Wochenende sei die Buchhaltung nicht da und sonst checke keiner die Mails…Nun gut. Zudem finde ich es ungewöhnlich, dass keinerlei Zahlung mit EC- und Kreditkarten möglich ist. Das wäre an sich für mich ok. Aber mit rund 17 Euro pro Hauptgericht zählt das Bamyam Narges zu den eher hochpreisigen Restaurants. Wer da mit 4-5 Leuten isst, kommt mitunter auf einen Betrag von 150 Euro. Da wäre Kartenzahlung schon eine nette Option.
Nichtsdestotrotz überwiegt die gute Küche gegenüber diesen Punkten! Eine Besuch des Bamyam Narges ist geschmacklich auf jeden Fall ein Erlebnis!
Hans-Sachs-Straße 3
Klenzestarße 47